Abfall in der Natur Mehringen bei Aschersleben: Wer kippt Bauschutt an der Walkmühle ab?

Mehringen - Regelmäßig ist der Mehringer Heinz Leineweber mit dem Fahrrad unterwegs. Auf einer seiner Fahrten machte er nun eine Entdeckung an der ehemaligen Walkmühle, die nicht nur ihn empört.
Unbekannte haben hier eine Wagenladung Bauschutt abgekippt, der offenbar von einem Abbruch stammt. Ziegelsteine und Mörtelreste liegen nun dort, wo sie absolut nicht hingehören.
30 Autowracks wurden entsorgt
Die Walkmühle ist beileibe kein Einzelfall. Die Zahl illegaler Müllablagerungen ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen, wie eine Nachfrage beim Salzlandkreis ergab. Waren es 2012 noch 90 bekanntgewordene Fälle, stieg diese Zahl ein Jahr später schon auf 126 und 2015 gar auf 142.
2016 musste der Landkreis 120 Fälle registrieren. Das entsprach einer Menge von 570 Tonnen, darunter waren auch brennbare und mineralische Abfälle und 53 Tonnen Sonderabfall. Außerdem haben die Mitarbeiter des Kreiswirtschaftsbetriebes 30 Autowracks entsorgt. Das hat Gesamtkosten von 92.000 Euro verursacht. In diesem Jahr sind schon 116 Meldungen über illegal entsorgte Abfälle beim Landkreis eingegangen.
Kosten werden auf die Müllgebühren allen Anwohner umgelegt
„Wer seinen Müll illegal entsorgt, verhält sich unfair“, so Landkreis-Sprecherin Alexandra Koch. Denn die Kosten werden auf die Müllgebühren der Allgemeinheit umgelegt.
Im Fall Walkmühle werde wie immer Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Leider, so räumt die Sprecherin ein, gelinge es so gut wie nie, den Verursacher ausfindig zu machen. Nur ganz selten findet sich im Müll ein Hinweis auf den Umweltfrevler. Deshalb sei der Landkreis auf Beobachtungen aus der Bevölkerung angewiesen. Wer erwischt wird, muss mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro rechnen.
Fachdienst Natur und Umwelt nimmt Hinweise an
Wer illegal abgelagerte Schutthaufen in der Landschaft entdeckt, kann dies dem Landkreis direkt melden, zuständig ist der Fachdienst Natur und Umwelt. Der verantwortliche Mitarbeiter Burkhard Groschoff ist unter der Telefonnummer 03471/6841920 oder per E-Mail unter [email protected] zu erreichen.
Je genauer die Beschreibung des „Fundortes“ ist, desto schneller kann die Sache bearbeitet werden. Der Fachdienst prüft vor Ort und vergibt den Auftrag zur Entsorgung schließlich an den Kreiswirtschaftsbetrieb. Auch bei der Walkmühle ist das geschehen, der Kreiswirtschaftsbetrieb ist informiert und wurde um die Beseitigung gebeten.
Bei Gefahrgut werde sofort gehandelt
Koch wirbt um Verständnis dafür, dass es etwas dauern kann, bis der Müll abgeholt wird. Die Verwaltung müsse effizient arbeiten und stellt Touren zusammen. „Wir sammeln dann alles mit einem Mal ein“, erklärt die Sprecherin. Eine Ausnahme ist das Auffinden gefährlicher Stoffe - dann wird sofort gehandelt. (mz)