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Illegaler Müll im Salzlandkreis Illegaler Müll im Salzlandkreis: 500 Tonnen kosten fast 200.000 Euro

Von Jessica Hanack 29.11.2016, 14:33
An mehreren Stellen entlang des Weges findet sich illegaler Müll.
An mehreren Stellen entlang des Weges findet sich illegaler Müll. Gehrmann

Aschersleben/Winningen - Eigentlich ist der Verbindungsweg, der hinter der Winninger Siedlung zur Hecklinger Straße in Aschersleben verläuft, recht idyllisch. Er führt zwischen zwei Feldern entlang, es ist ruhig und gerade, wenn die Sonne scheint, kann man hier entspannt spazieren gehen.

Nur eines stört: die Müllhaufen, die am Rand des Weges verteilt liegen. Man kommt an einem Kühlschrank vorbei, der sogar noch gefüllt ist, unter anderem mit alter Salami, einer Packung Margarine und einer Flasche Ketchup. Ein Stück weiter liegen gebündelte Werbeprospekte, die wohl nie verteilt wurden. Es folgen vier alte Autoreifen, mehrere große Betonblöcke, Glasflaschen und am Ende des Weges eine rund zwei Meter lange, kaputte Gefriertruhe. Teile des Abfalls können kaum mit einem normalen Auto hierher transportiert worden sein.

500 Tonnen wilder Müll dieses Jahr

Durch einen Facebook-Hinweis war die Mitteldeutsche Zeitung auf die illegale Müllentsorgung auf dem Feldweg aufmerksam geworden. Ein Nutzer des sozialen Netzwerks hatte den Abfall dort gesehen. Die Empörung über die dreiste Entsorgung war unter den Facebook-Usern groß.

Wilder Müll ist im Landkreis, wie schon in den Vorjahren, weiterhin ein großes Thema. Wie Ralf Felgenträger, Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebes, mitteilte, gab es im Jahr 2015 rund 505 Tonnen wilden Müll sowie sieben Tonnen Autoreifen. Zusätzlich gab es noch 20 illegal entsorgte Autos. Auch in diesem Jahr kommen rund 500 Tonnen an Abfall zusammen, der illegal entsorgt wurde.

In Aschersleben seien Mitarbeiter des Ordnungsamts vor allem innerorts unterwegs und schauen, ob auf städtischen Flächen Müll liege, so Stadtsprecherin Judith Kadow. Auch in der Winninger Siedlung fahre das Ordnungsamt vorbei. Alles bemerken die Mitarbeiter jedoch offenbar nicht. „Wir sind schon darauf angewiesen, dass wir Hinweise auf solche illegalen Entsorgungen bekommen“, sagt Judith Kadow.

Illegale Entsorgungen melden

Wem in Aschersleben etwas auffalle, der könne das dem Ordnungsamt der Stadt melden. „Im Idealfall wird von den Bürgern aber direkt der Kreiswirtschaftsbetrieb benachrichtigt“, so die Stadtsprecherin. Dieser ist dafür zuständig, den Abfall abzuholen. Auch im aktuellen Fall wolle die Stadt den Kreiswirtschaftsbetrieb informieren, nachdem ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes sich den Unrat entlang des Weges noch einmal persönlich angesehen hat.

Illegale Abfallentsorgungen sind vor allem auch wegen der entstehenden Kosten ein Problem. Denn diese müssen von allen Gebührenzahlern getragen werden. Wie Ralf Felgenträger sagt, werden jährlich Kosten von rund 150.000 bis 200.000 Euro durch solche Umweltsünden verursacht.

(mz)