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Mauerstraße in Aschersleben Mauerstraße in Aschersleben: BUND will Regionalbüro einrichten

Von Harald Vopel 14.06.2017, 05:45
Bernd Malcherek gießt die Pflanzen vor seinem Haus in der Mauerstraße 2.
Bernd Malcherek gießt die Pflanzen vor seinem Haus in der Mauerstraße 2. Frank Gehrmann

Aschersleben - Andere hätten wahrscheinlich längst das Handtuch geworfen. Und dass ihn einige - im besten Fall - für einen Lebenskünstler halten, weiß Bernd Malcherek auch. Trotzdem - wenn es um historische Häuser, den Erhalt traditionellen Handwerks, die Stadtgeschichte oder alternative Formen des Tourismus geht, dann kann er einfach seine Hände nicht davon lassen.

Gegenwärtig ist Malcherek dabei, in Eigeninitiative das Haus Mauerstraße 2 in der Ascherslebener Altstadt herzurichten. Diesmal hat er - im Gegensatz zu vorangegangenen Projekten, von denen die meisten aus unterschiedlichsten Gründen am Ende scheiterten - auch einen starken Partner im Boot.

Gebäude- und Wohnungsgesellschaft unterstützt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) des Landes Sachsen-Anhalt wird in dem historischen Gemäuer seine überhaupt erste derartige Informationsstelle einrichten. Das bestätigte Frank Jansky, Mitglied des Vorstandes des BUND Sachsen-Anhalt auf MZ-Anfrage.

„Wir wollen damit zeigen, dass der BUND auch eine gestalterische Rolle übernimmt“, begründet Jansky das Engagement. Dieses sorgt gleichzeitig auch für ein gewisses Maß an finanzieller Sicherheit.

In diesem Zusammenhang lobt Jansky die Unterstützung durch die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW). Die habe eigens für dieses Projekt 10.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Veranstaltungen und Ausstellungen geplant

Unter anderem werde es für die künftige BUND-Info in der Mauerstraße jeweils einen Jahresplan geben, in dem eine Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen angekündigt werden, erklärte Frank Jansky. Eine erste Lesung habe es - noch auf der Baustelle - bereits am vergangenen Wochenende gegeben. Dabei wurde das Buch „Neuland gewinnen - Die Zukunft Ostdeutschlands gestalten“ aus dem Ch. Links Verlag vorgestellt.

Bernd Malcherek selbst steuert ebenfalls zahlreiche Ideen zu dem Projekt bei. Dazu gehören eine kleine Unterkunft für Radtouristen, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die sich beispielsweise am gerade im Hofbereich entstehenden Backofen beim Brotbacken ausprobieren können, ein Kräutergarten, in dem sich gut sitzen lässt und vieles andere mehr.

Lehrjahre als Abgeordneter im Stadtrat bis 2008

Seine bisherige Zeit in Aschersleben - in der er einiges an Lehrgeld zahlen musste - bezeichnet Malcherek buchstäblich als Lehrjahre. Selbst als Stadtrat in der Legislaturperiode von 2004 bis 2008 habe er lernen müssen, wie schwer es sei, bürgerschaftliches Engagement in einer Stadt wie Aschersleben in die Tat umzusetzen. Umso mehr, weil Malcherek eher zu den Ungeduldigen und nicht gerade zu den Freunden der Bürokratie zählt. Diese Selbsterkenntnis soll sich jetzt auszahlen. (mz)