Magdeburg-Cochstedt: Magdeburg-Cochstedt: Flughafen feiert Meilenstein

Cochstedt/MZ - Nach nur zweieinhalb Monaten Bauzeit ist die erste von zwei Cargo-Hallen auf dem Flughafen Magdeburg-Cochstedt fertig. Am Donnerstag, 13 Uhr, wird es deshalb eine feierliche Einweihung geben, zu der erneut Vertreter aus Politik und Wirtschaft erwartet werden. Kommen wird unter anderem Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU). Er war bereits bei der Grundsteinlegung dabei.

Die Halle direkt neben dem Rollfeld ist nach Mitteilung des Flughafens etwa 1 000 Quadratmeter groß und mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattet. Unter anderem können Güter mit Hilfe einer speziellen Maschine durchleuchtet werden. Die dafür notwendigen Zulassungen vom Luftfahrtbundesamt besitzt der Flughafen bereits als sogenannter reglementierter Beauftragter. Außerdem gibt es Flächen, wo die Güter gelagert werden können. Die zweite, mit 7 000 Quadratmetern weitaus größere Halle, soll bereits Anfang kommenden Jahres fertiggestellt werden. Derzeit laufen die Bauarbeiten noch auf Hochtouren.

Insgesamt werden von dem dänischen Betreiber rund acht Millionen Euro in den nächsten Jahren in den Standort investiert. In der Mitteilung des Flughafens wird deshalb nicht mit großen Worten gespart. Es heißt unter anderem: Ein Meilenstein sei erreicht. Damit entwickele man sich von einem Regional- zu einem internationalen Frachtflughafen.

Tatsächlich will der Betreiber mit den beiden Hallen endgültig in das Frachtgeschäft einsteigen. Eine Antonov 26 ist zwar bereits auf dem Flughafen stationiert. Mit der Maschine kann Fracht mit einem Gewicht von bis zu 5,5 Tonnen etwa 2 000 Kilometer transportiert werden. Bislang gingen allerdings nur wenige Aufträge für den Transport von Gütern ein.

Das soll sich nun ändern. Flughafensprecher Jens Galkow sagte bei der Grundsteinlegung Mitte September bereits, dass fünf große Frachtdienstleister aus Deutschland Interesse haben, Waren über Cochstedt zu verschicken.

Mit Fertigstellung kann der Flughafen nach eigener Aussage einen kompletten Service anbieten. Damit würden reibungslose Abläufe von der Zollgestellung bis zum Be- und Entladen von Lkw sichergestellt werden, heißt es in dem Schreiben weiter. Dazu gehören das Screening (Durchleuchtung), die Sicherung, die Gefahrgut- und Dokumentenabwicklung sowie die Lagerung von Sonderfrachten.

Dafür werden mehrere Sektoren mit unterschiedlichen Temperaturzonen und Lagerflächen in den Hallen eingerichtet. Sowohl lebende Tiere als auch gefährliche Güter können dort gelagert werden.

Das Frachtgeschäft soll zum zweiten Standbein neben dem Passagiertransport aufgebaut werden. Das Tourismusgeschäft hat sich seit der Eröffnung nicht so entwickelt wie von den Verantwortlichen erhofft. Der Flughafen wird seit der Wiedereröffnung vor drei Jahren regelmäßig nur von der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair angesteuert.