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Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: Bianca Görke will wieder in den Landtag ziehen

Von regine lotzmann 25.02.2016, 08:47
Bianca Görke verbringt ihre Freizeit gern mit Laika.
Bianca Görke verbringt ihre Freizeit gern mit Laika. Frank Gehrmann

Straßfurt - „Sie ist immer die erste, die meine Reden hört“, lacht Bianca Görke, die am besten beim Spaziergang mit ihrer Hovawart-Hündin entspannen kann.

Kopf frei bekommen

Wenn die 48-Jährige mit ihrer Laika - die genau so heißt wie der erste Hund im Weltall - in Feld und Flur unterwegs ist, bekommt die vielbeschäftigte Staßfurterin ihren Kopf wieder frei. Denn Görke - eine zierliche Frau mit rötlichen Haaren - ist nicht nur seit 2014 für Die Linke im Landtag aktiv, für den sie nun im Wahlkreis 17 (Staßfurt mit Cochstedt) wieder kandidiert, sie hat auch zahlreiche andere Ämter.

Mitglied in zahlreichen Vereinen

So ist sie Mitglied im Staßfurter Handballverein und im Tennisverein Westeregeln, mischt im Staßfurter Theaterförderverein mit und im Museumsbeirat ihrer Stadt. Auch in der Urania ist sie aktiv, ist Mitglied im Aufsichtsrat Technische Werke Staßfurt und Stadträtin. Im Landtag ist sie berufsbildungspolitische Sprecherin und Sprecherin für Erwachsenenbildung.

Bianca Görke ist verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Die Staßfurterin, die in Borne aufgewachsen ist, kam am 31. Juli 2014 als Nachrückerin über die Landesliste der Linken in den Landtag. Privat liebt sie es zu lesen. „Das ist die einzige Sucht, die ich habe“, gesteht sie und meint: „Ohne Buch würde ich verrückt werden.“ Entspannen kann sie auch beim Sport - beim Handballspielen, Radeln oder Tennisspielen. Aber auch beim Schwimmen und bei Saunagängen.

„Politik hat mich eigentlich schon immer interessiert, schon in der Schule“, erzählt die 48-Jährige von ihrer Arbeit in der Freien Deutschen Jugend und später bei den Jusos. Von dort wechselte sie 2008 zur Linken. Und auch beruflich hat die zierliche Frau schon viel erlebt. So arbeitete die gelernte Kellnerin als Kreissportlehrerin beim Deutschen Turn- und Sportbund, wo sie im Fernstudium Sportwissenschaften studierte. Später war sie Stadtjugendpflegerin, führte in Wernigerode ein Hotel, war Reiseleiterin und als Dozentin auch in Aschersleben unterwegs. „Doch immer im Bereich Soziales“, nennt sie ihre wahre Leidenschaft.

Der Wille, etwas ändern zu wollen

Und erklärt den Schritt in die Politik: „Da muss man doch etwas ändern können“, überlegte sie, wenn sie sich über soziale Ungerechtigkeiten ärgerte, wie jetzt erst wieder über den Armutsbericht. „Ganze Familien werden da abgehängt und haben sich aufgegeben, den Mut verloren“, hat sie auch aus ihrer Arbeit als Jugendpflegerin oder Dozentin aus erster Hand erfahren.

Sie spricht die Wirtschaftspolitik an. „Das Land muss begreifen, dass wir nicht nur die großen Unternehmen brauchen, nicht nur ein paar Leuchttürme fördern, sondern dass auch die kleinteilige Wirtschaft ein Segen sein kann. Denn der Mittelstand hat einen ganz anderen Hang zu seiner Region.“ Auch um die Personalpolitik bei Lehrern oder Polizei etwa macht sie sich Sorgen.

Anreize schaffen

„In den Berufsschulen ist jetzt schon abzusehen, dass in einigen Jahren viel zu wenige Lehrer da sein werden. Wir müssen Anreize schaffen, damit die Leute das studieren und in Sachsen-Anhalt bleiben. Sonst kann man das Flaggschiff Duale Ausbildung nicht halten.“ Sie spricht aber auch von ökologischen Zusammenhängen, die beachtet werden müssten. „Arbeitsplätze sind da oft ein Totschlagargument, dem das ganze ökologische Klima geopfert wird, was wir für die nächsten Generationen zu retten haben.“

Die Politikerin redet sich heiß und erklärt, warum sie im Landtag weitermachen will. „Man kann Dinge anschieben, dafür sensibilisieren, aber um etwas abzuschließen braucht man mehr Zeit.“ Dabei will sie immer die Menschen im Blick haben. Denn bei zwanglosen Treffen - auch bei ihrem Rundgang mit Laika - werde mehr über Politik gesprochen als in jeder politischen Veranstaltung. (mz)