Unfall auf L85: Landesstraße 85 zwischen Aschersleben und Mehringen: Transporter prallt frontal auf Dacia im Gegenverkehr

Aschersleben - Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Aschersleben waren nach einem Einsatz in Hoym noch im Depot und hatten ihre Fahrzeuge gerade wieder fit gemacht, als sie schon zum nächsten Einsatz gerufen wurden. Ein schwerer Verkehrsunfall hatte sich am Mittwochabend gegen 22.20 Uhr auf der Landesstraße zwischen Aschersleben und Mehringen ereignet.

Warum die Rettungskräfte zunächst in Richtung Regental zwischen Aschersleben und Ermsleben beordert wurden, bleibt unklar. Offenbar wurde der Irrtum aber schnell bemerkt, zudem waren die Feuerwehrkameraden sozusagen noch im „Einsatzmodus“ und deshalb trotzdem schnell am Ort des Geschehens.

Dort zeigte sich ein Bild der Verwüstung. Ein weißer Kleintransporter mit verschobener Vorderfront war eine Böschung hinaufgefahren, ein schwarzer Dacia dahinter stand völlig zerstört im Straßengraben. Splitter und Fahrzeugteile hatten sich weit über die Fahrbahnen und darüber hinaus verteilt. Der 77 Jahre alte Fahrer des Dacia war im Fahrzeug eingeklemmt.

Die Bergungsarbeiten mittels hydraulischer Schere und Spreizer dauerten etwa eine Dreiviertelstunde. Da das Unfallopfer ansprechbar war, wurde der Mann parallel zur Erstversorgung von einem Notarzt möglichst behutsam und schonend aus dem Wrack befreit. Wie Einsatzleiter Andreas Heinze sagte, mussten dazu zunächst die Türen des Kleinwagens abgetrennt, die B-Säule entfernt und anschließend das Dach geöffnet werden.

„Wir nennen das eine patientengerechte Rettung“, erklärte er. Diese komme immer dann in Betracht, wenn das Unfallopfer bei Bewusstsein und relativ stabil ist.

Wie am Unfallort zu erfahren war, hatte der 77-Jährige seinen Sohn abgeholt, der Gast in einem griechischen Restaurant in Aschersleben gewesen ist. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der ihm aus Richtung Mehringen entgegenkommende Kleintransporter von seiner Fahrbahn abgekommen und frontal mit dem Dacia zusammengestoßen.

Der 34-jährige Transporterfahrer hat laut Polizeisprecher Marko Kopitz keine Erinnerung daran, wie es zu der Kollision gekommen ist. Er wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Der Sohn des Dacia-Fahrers erlitt einen Schock, blieb ansonsten aber unverletzt.

Die Aufräumarbeiten dauerten bis 1 Uhr. Etwa zwei Stunden musste die Straße gesperrt werden. Dies führte wegen der späten Stunde jedoch nicht zu gravierenden Behinderungen. Vor Ort waren 26 Kameraden der Wehren Aschersleben und Mehringen, Polizei sowie Rettungskräfte. (mz)