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Jugendklub Elf Aschersleben  Jugendklub Elf Aschersleben : Der gute Klub-Geist

Von Kerstin Beier 04.09.2018, 11:56
Tim Teßmann und Lea bei den Hausaufgaben.
Tim Teßmann und Lea bei den Hausaufgaben. Kerstin Beier

Aschersleben - „Ich habe Tim noch nie schlecht gelaunt, sauer oder genervt erlebt. Er ist immer gut drauf, und das auf eine angenehme Art“, sagt Vivien Horn. Sie leitet den Jugendklub Elf, und der 19-jährige Tim Teßmann geht seit Jahren hier ein und aus.

Inzwischen hat er sich zu einer echten Stütze für die beiden Klubleiter Vivien Horn und Marcel Schulze entwickelt. Bei Schulungen für die Jugendleitercard etwa. Dann ist hier viel auf- und abzubauen.

Jugendklub Elf Aschersleben: Immer da, wenn er gebraucht wird

Denn im Klub an der Heinrichstraße geht es nicht etwa um graue Theorie - dann ist Erlebnispädagogik angesagt, die den künftigen Jugendbetreuern vermittelt werden soll.

Tim ist da, assistiert und weiß, worauf es ankommt. Wenn der Elf-Verein bei Festen und Veranstaltungen Kistenklettern anbietet, dann geht die Absicherung nur zu dritt - Tim ist da, wenn er gebraucht wird.

Und wenn jüngere Schüler seine Hilfe bei den Hausaufgaben benötigen, dann ist er ebenfalls zur Stelle. „Aber nicht bei Sprachen“, winkt er gleich ab. Die sind nicht sein Ding.

Jugendklub Elf Aschersleben: Vor vier Jahren angefangen

Für sein Engagement im Klub hat er in der vergangenen Woche den Ehrenamtspreis der Sparkassenstiftungen erhalten.

„Ich hab mich echt gefreut, hatte gar nicht damit gerechnet“, sprudelt der sportliche junge Mann los, und Vivien Horn meint scherzhaft: „So schnell wie er spricht ist er auch.“

Mit dem Klub-Elf-Virus angesteckt hat er sich beim Beweg-Was-Tag 2014 auf der Herrenbreite.

Eine Klubmannschaft sollte aufgestellt werden, doch zwei Läufer sind kurzfristig ausgefallen. Tim, damals noch an der Burgschule, wurde von einem Klubmitglied gebeten, einzuspringen. Von Stund’ an gehörte er dazu.

„Es ist alles so locker und familiär hier, man kann viel machen“, begründet er sein Dabeibleiben.

Hinzu kommt der Umstand, dass er sich mit jedem gut versteht, mit allen Altersklassen klarkommt und allgemein anerkannt und beliebt ist.

Jugendklub Elf Aschersleben: Auf das Gymnasium gewechselt

Nach dem erweiterten Realschulabschluss wechselte er aufs Gymnasium Stephaneum, wo er im nächsten Frühjahr das Abitur ablegen wird.

Der Wechsel war haarig. „Ich hatte schon etwas zu knabbern“, meint er und musste sich erst daran gewöhnen, nicht mehr in jedem Fach Einser-Kandidat zu sein.

Als er in der 11. Klasse das ungeliebte Französisch abwählen konnte, war das eine große Erleichterung. Doch auch jetzt muss er an manchem Nachmittag auf den Klub verzichten, weil die Anforderungen in der Schule hoch sind.

Dennoch schaut er so oft er kann vorbei auf eine Runde Volleyball oder Skat. In seinem Abi-Zeugnis soll möglichst eine Zwei vor dem Komma stehen.

Jugendklub Elf Aschersleben: Wie es danach weitergeht?

Zunächst soll es ein Jahr in die USA gehen. Er möchte ein Au Pair-Praktikum absolvieren, um sich sprachlich doch noch zu entwickeln. Tim freut sich drauf und gewinnt damit ein Jahr Zeit, sich für ein Studium zu entscheiden.

Vorstellen kann er sich vieles: eine polizeiliche Laufbahn zum Beispiel oder ein Eventmanagement-Studium.

„Nur nicht ständig im Büro sitzen. Das kann ich nicht. Ich muss draußen sein.“ (mz)