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Jubiläum von Prof. Maximilian Klinkowski Jubiläum von Prof. Maximilian Klinkowski: Ein Leben für die Agrarforschung

26.05.2004, 17:23

Aschersleben/MZ. - Die Bundesanstalt für Züchtungsforschung widmete dem Gelehrten ein Festkolloquium, zu dem zahlreiche Schüler und Weggefährten des Jubilars nach Aschersleben gekommen waren. Doch wer war Maximilian Klinkowski? Am 24. Mai 1904 in Berlin-Steglitz geboren, studierte er nach dem Abitur an der damaligen Landwirtschaftlichen Hochschule seiner Vaterstadt. Bereits damals arbeitete er als "freier wissenschaftlicher Hilfsarbeiter" an der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem. Er schloss seine Ausbildung 1928 als Diplom-Landwirt ab, promovierte schon ein Jahr später und habilitierte sich 1942 an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen-Fakultät der Berliner Universität, in der er 1943 eine Dozentur für Pflanzenbau erhielt.

Seit 1920 existierte eine Zweigstelle dieser Reichsanstalt in Aschersleben. Kein einziger der vor dem Krieg dort tätigen Wissenschaftler kehrte nach Kriegsende an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Seine Kenntnisse ließen Klinkowski im Sommer 1945 als den geeigneten Leiter für die Zweigstelle Aschersleben mit etwa 25 Mitarbeitern erscheinen. 1952 erhielt die Zweigstelle Aschersleben den Rang eines selbstständigen Institutes für Phytopathologie und wurde in die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften eingegliedert. Klinkowski wurde Direktor des Ascherslebener Institutes. Außerdem war er von 1951 bis 1964 Direktor des Phytopathologischen Institutes an der Martin-Luther-Universität Halle. Für Klinkowski ergab sich daraus eine ideale Verknüpfung zwischen Forschung und Lehre. Unter seiner Anleitung promovierten in Aschersleben 41 Hochschulabsolventen, 14 Wissenschaftler habilitierten sich. Gemeinsam mit Fachkollegen verfasste Klinkowski 14 Fachbücher. Zudem organisierte er internationale Tagungen. Die große Anerkennung von Klinkowski kommt auch darin zum Ausdruck, dass er Mitglied verschiedener Akademien im In- und Ausland war und 1965 die Ehrendoktorwürde der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Stuttgart-Hohenheim erhielt. 1969 ging Maximilian Klinkowski in den Ruhestand. Seinem Nachfolger, Prof. Dieter Spaar, hinterließ er ein Institut mit hohem internationalen Ruf. Für Klinkowski bedeutete der Ruhestand keinen Rückzug ins Privatleben - er konzentrierte sich auf das Schreiben von Fachbüchern. Nach einem Schwächeanfall starb er am 22. Juni 1971 in Berlin.