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Im Namen eines Nobelpreisträgers

Von STEPHAN JUNGHANNS 19.09.2008, 19:10

ASCHERSLEBEN/MZ. - Und es geht nicht nur darum, die Menschen wieder gesund zu pflegen, sondern auch ein offenes Ohr zu haben, das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln und ihnen die Angst zu nehmen. Das Bildungszentrum "Albert Schweitzer" in Aschersleben hat sich genau dies zur Aufgabe gemacht und bildet seit 1993 Gesundheits- und Krankenpflegekräfte aus. Unter der Leitung von Elenore Schafberg ist es in den 15 Jahren gelungen, über 500 Jugendliche für diese Berufung zu qualifizieren. 2007 wurde dem Bildungszentrum als erste Einrichtung in Europa der Titel "Gesunde Schule" verliehen.

Anlässlich der Eröffnung des Albert-Schweitzer-Forums, des Beginns des neuen Ausbildungsjahres 2008 / 2009 und des 15-jährigen Jubiläums organisierte die Bildungseinrichtung gemeinsam mit den Schülern ein Eröffnungsprogramm, um der Festveranstaltung einen angemessenen Rahmen zu verleihen. Nach der Begrüßungsrede durch die Kaufmännische Geschäftsführerin der Kreisklinik Aschersleben-Staßfurt gGmbH, Melita Planert, die noch einmal die Geschichte der Bildungseinrichtung aufgriff, sorgte Gregor Majewski mit einem Klaviersolo für die musikalische Note bei der Veranstaltung.

Dankende Worte fand anschließend Elenore Schafberg, Leiterin der Bildungseinrichtung: "Ich bedanke mich bei allen Kollegen, der Geschäftsführung und allen anderen, die uns in den letzten 15 Jahren unterstützt haben. Ohne sie würde es heute überhaupt kein Jubiläum geben". Im Anschluss appellierte die Schulleiterin an die 34 Neulinge, "die ihnen gegebene Chance zu nutzen" und mit dem Herzen an die neuen Aufgaben zu gehen.

"Wenn wir Menschen helfen wollen, müssen wir an sie glauben", zitierte sie Albert Schweitzer. Doch auch die Schüler kamen bei dem Eröffnungsprogramm zu Wort. So war ein Gedicht mit dem Titel "Verzeihen Sie uns" genauso ein fester Bestandteil wie die Rede des Auszubildenden Robert Honigmann, der die neuen Schüler willkommen hieß.

Zum Ende des feierlichen Rahmens ergriff dann Constanze Eschholz das Wort und eröffnete damit offiziell das Albert-Schweitzer-Forum. Das von Dr. Hartmut Kegler ins Leben gerufene Projekt dient der Information und Verbreitung der Kenntnisse aus dem Leben Albert Schweitzers und erklärt die von ihm begründete Ethik "der Ehrfurcht vor dem Leben". Auf 32 Schautafeln, die ein Geschenk des Präsidenten der Akademie für Ethnische Bildung, Hans Stellmacher, sind, kann man sich nun über das Leben des Nobelpreisträgers informieren. Weiterhin bietet das Forum für jeden die Möglichkeit, an Seminaren und Weiterbildungen zum Thema Albert Schweitzer teilzunehmen. Im Anschluss an die Festveranstaltung öffnete das Bildungszentrum dann die Türen und bot den Besuchern einen Einblick in die Schule. Doch die Gäste konnten sich nicht nur über die Berufe des Gesundheits- und Krankenpflegers informieren, sondern auch selber aktiv werden. So gab es zum Beispiel im Sportraum die Möglichkeit, gemeinsam mit den Auszubildenden Sportübungen durchzuführen. Dabei kamen Softbälle und Thera-Bänder zum Einsatz. Für das leibliche Wohl am Tag der offenen Tür sorgten ebenfalls die Schüler, die ein gesundes Essen für die Gäste zubereiteten.