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Hunderttausende strömen zur Wiese

Von KATJA MÜLLER 21.09.2008, 20:32

EISLEBEN / MZ. - "Da müsste mir schon was fehlen, wenn ich hier nicht dabei bin", meinte Sven Kaczmarek aus Halle. Dabei schadeten auch manche Regenkapriolen am Sonntag nichts.

Auf den Parkflächen rund um das Wiesengelände, für Michalski und seine Mitarbeiter erster Indikator, zeichnete sich sogar ein möglicher Bewirtschaftungsrekord ab. Dabei waren die Gründe, sich in den bunten Trubel zu stürzen, so unterschiedlich wie die Besucher selbst. Jung und Alt war auf den Beinen, und jeder dürfte gefunden haben, was er suchte. Hauptattraktionen waren für die meisten Gäste natürlich die zum Teil ziemlich verrückten Fahrgeschäfte. "Das ist der absolute Wahnsinn", sagte Julian Floreis aus Wittenberg, der sich gerade mit dem "Stringshooter" im Formel-1-Tempo in den Himmel hatte schießen lassen. Auf die Fahrgeschäfte hatten es auch Nicole Zentile, Juliane Schilling und Jasmin Dreyer aus Mansfeld abgesehen. Die drei Teenager waren am Samstagabend gerade erst angekommen und begaben sich auf direktem Wege zum Power-Tower. Und das lohnte sich: Mit "supergeil" beschrieb Jasmin danach den Freifall. "Wir fangen grad erst an und wollen hier alles ausprobieren", fügte Nicole hinzu.

Um das durchzuziehen, musste man allerdings schon ein wenig gespart haben, denn unter drei Euro und aufwärts bis zu zehn Euro war zumindest bei den großen Fahrgeschäften kein Spaß zu haben. So gab es denn auch Besucher, die einfach nur zum Schlendern auf die Wiese gekommen waren. "Wir gönnen uns später ein Bier und eine Bratwurst, ansonsten können wir nicht so viel Geld ausgeben", sagte Manfred Hollert, der mit seiner Frau Brigitte aus dem Saalekreis angereist war. In erster Linie gehe es ihnen sowieso um das Flair der Eisleber Wiese. "Den bunten Rummel hier zu erleben, ist aber jedes Jahr ein Muss", so Brigitte Hollert. Auch die vielen gastronomischen Betriebe konnten für Glücksgefühle unter den Gästen sorgen. Für ihn seien Fahrgeschäfte überhaupt nichts, dafür habe er schon ein Fischbrötchen, eine Currywurst und ein Stück Pizza verdrückt, meinte Stefan Fienhold aus Halle. Eisleber Wiese bedeute für ihn vor allem Schlemmen. "Man kann sich bloß nicht entscheiden", meinte er. Wer etwas für zu Hause mitnehmen wollte, war auf der Lindenallee richtig. Dort warteten Händler und Marktschreier mit einem reichhaltigen Angebot unterschiedlichster Waren auf.

Wie Marktmeister Michalski sagte, sei die Eisleber Wiese bis zum Sonntag auch ohne ernst zu nehmende Zwischenfälle verlaufen, von kleinen Rangeleien abgesehen, die die Einsatzkräfte der Polizei schnell unterbinden konnten. Die Feuerwehr - im Einsatz wechselten sich die Eisleber und die Helftaer Freiwilligen ab - musste gar nicht ausrücken.

Das Wiesenfinale am Montag mit dem großen Höhenfeuerwerk verspricht wieder furios zu werden. "Zum Abschluss wird ein Bild am Himmel zu sehen sein, was sich über eine Fläche von 40 000 Quadratmetern erstreckt", kündigte Michalski an.

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