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Grundschule Mehringen Grundschule Mehringen: Helferlein beim Neustart

Von Kerstin beier 31.08.2014, 19:17
Die Eltern sind fleißige Helfer beim Umzug. Die Schule zieht zurück ins angestammte Gebäude.
Die Eltern sind fleißige Helfer beim Umzug. Die Schule zieht zurück ins angestammte Gebäude. Frank Gehrmann Lizenz

Mehringen - Wenn die Ferien am Donnerstag enden, können die Jungen und Mädchen der Grundschule Mehringen in ihr angestammtes Gebäude an der Bahnhofstraße zurückziehen. Schüler, Lehrer und Eltern haben diesen Tag trotz der freundlichen Aufnahme in der Aschersleber Adam-Olearius-Schule herbeigesehnt. Sie freuen sich auf einen neuen Anfang in einer Schule, die noch lange nicht fertig, aber immerhin gut nutzbar ist.

Einen Eindruck von der Vorfreude aller Beteiligten bekam, wer sich am Sonnabend das geschäftige Treiben in der Schule und drumherum angesehen hat. Etwa 40 Mütter und Väter, einige Kinder und das Kollegium hatten sich schon früh am Morgen eingefunden, um Möbelteile und Lernmaterialien von einem Lkw in die Räume zu schleppen. Zuvor hatten sie in Aschersleben den Laster beladen, den die Speditionsfirma TAS auf Bitten von Anja Kannenberg gesponsert hatte. Frau Kannenberg wird ihren Sohn Jonas in Mehringen einschulen und damit schon das zweite Kind - Lucas geht in die vierte Klasse - in der kleinen Grundschule gut aufgehoben wissen.

„Die sind noch so behütet hier“, begründet sie ihren und den Einsatz vieler anderer Eltern um den Erhalt der Schule. Unter denen, die draußen den Schulhof nach Kräften in Ordnung bringen, ist Annika Fügner-Meier. Ihre Tochter Luisa wird nicht mehr in den Genuss der neu gestalteten, mit Akustikdecken, neuer Heizung und neuen Fußböden ausgestatteten Räume kommen. Ihre Grundschulzeit ist abgelaufen, sie geht ab Donnerstag in die Schweitzer-Schule. Trotzdem beim Arbeitseinsatz mitzumachen, ist für ihre Mutter eine Frage der Ehre. „Wir haben schließlich gekämpft um die Schule, und da wollen wir bis zum Schluss dabei sein“, sagt sie. So sieht es auch Heike Opel. Sie hatte drei Kinder in der Mehringer Grundschule und freut sich für die nachfolgenden Steppkes, dass es hier für sie weitergeht.

Schulleiterin Silvia Wollmann ist eine besonders gefragte Frau an diesem Vormittag. Ihre sonst so adrette Kleidung hat sie gegen bequeme Arbeitsklamotten getauscht. „Frau Wollmann, wo kommt das hin?“, ist die meist gestellte Frage. „Erst mal in den Raffelraum“, legt sie fest und meint damit den späteren Werkraum.

Sie und ihre Kolleginnen wissen, dass sie noch eine Weile mit Provisorien leben müssen. Für sie ist wichtig, „wieder zu Hause zu sein“. Jede Klasse hat einen eigenen Klassenraum, wenngleich zwei Räume nachmittags vom Hort mitgenutzt werden. „Doch die Räume sehen fantastisch aus“, freut sie sich. Wenn jedes Kind am ersten Schultag seinen Arbeitsplatz, seinen Stuhl und ein Fach für die Arbeitsmittel hat, dann sei alles gut. „Alles andere kommt nach und nach, Abstriche machen wir gern“, sagt sie. Und wundert sich selbst darüber, dass sie als „Perfektionistin plötzlich so tiefenentspannt ist“. Das komme wohl daher, dass sie sich einen Weiterbestand der Grundschule so dringend gewünscht habe. Zusammenrücken müssen zunächst die Lehrer, denn Büroräume fehlen noch. Ein Raum dient vorerst für alle Kolleginnen. Stolz ist sie auf die Eltern, auf ihre Kolleginnen und auf die Ein-Euro-Frau Constanze Ohlsen, die umsichtig und fleißig mitzieht. „Fast alle Eltern haben uns über alle Unsicherheiten hinweg die Treue gehalten“, sagt Frau Wollmann, die die Schule seit 16 Jahren leitet. Und sie ergänzt: „Das Wort Schulfamilie hat bei uns einen echten Sinn.“ (mz)

Noch nicht an Ort und Stelle, aber da.
Noch nicht an Ort und Stelle, aber da.
Frank Gehrmann Lizenz
Speiseraum und Aula in einem. Fenster, Decken und Böden sind neu.
Speiseraum und Aula in einem. Fenster, Decken und Böden sind neu.
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