Grafikstiftung Grafikstiftung: Werkstatt zur Typografie in Neo Rauchs Arbeiten kommt an

aschersleben/MZ - Einen ganzen Tag lang haben sich junge Leute in den Räumen der Grafikstiftung Neo Rauch mit dem Werk des Künstlers auseinandergesetzt. Und das nicht etwa allgemein, sondern ganz konkret: Es ging um typografische Spuren in den Arbeiten von Neo Rauch. Den theoretischen Hintergrund vermittelte Grafikerin Maria Magdalena Koehn aus Berlin. Doch dann hieß es für die Jugendlichen aus dem Stephaneum Aschersleben, aus dem Burg-Gymnasium Wettin und für Kunststudenten, selbst aktiv zu werden. In Zweiergruppen standen sie vor der Aufgabe, ein Wort-Bild, eine Wort-Collage zu erarbeiten. Grundlage war das großformatige Werk „Kalimuna“, das in der Münchner Pinakothek der Moderne hängt. Die Teilnehmer am Workshop widmeten sich jeweils einem Ausschnitt des Bildes mit dem Ziel, auf der Grundlage der Formensprache mit Hilfe von Typografie etwas Neues zu schaffen. „Es ist auch für uns spannend zu sehen, wie die jungen Leute die Sache angehen“, sagte Maria Koehn, die es außerdem faszinierend findet, „vor einem echten Rauch zu arbeiten.“ Tomy Niebius, frischgebackener Student an der Burg Giebichenstein, fand die Aufgabe sehr anspruchsvoll. Um Buchstaben als Synonym für Formen und Bilder zu sehen, müsse man „andersherum denken“. Das sei ungewohnt und auch ziemlich anstrengend. Eifrig bei der Sache waren auch Henrike Preißing aus Pansfelde und Vanessa Nahr aus Gardelegen. Beide sind Schülerinnen des Burg-Gymnasiums Wettin, das künstlerisch ausgerichtet arbeitet. Sie finden den Tag in Aschersleben „total cool“. Ihr Bildausschnitt ist die Abbildung einer Frau. Daraus eine Wort-Collage zu machen, ist für sie eine instinktive Arbeit. „Man hat sofort einen Gedanken. Und den versuchen wir jetzt irgendwie umzusetzen.“
Hintergrund für den Tagesworkshop, der von den Mitarbeiterinnen der Grafikstiftung unter Leitung von Christiane Wisniewski organisiert wurde, war der Tag der Stiftungen am 1. Oktober. Gemeinnützige Stiftungen hatten zu verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen in ganz Deutschland eingeladen. Die Veranstaltung in Aschersleben hat eine gute Resonanz gefunden, resümierte Christiane Wisniewski. „Vielleicht entwickelt sich daraus ja eine jährliche Tradition“, sagte sie.