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Glücksbringer finden immer Platz

Von Marion Pocklitz 17.01.2006, 18:32

Aschersleben/MZ. - Im kommenden Monat feiert die Selbsthilfegruppe, die sich alle drei Wochen in den Räumen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes trifft, einjähriges Bestehen. "Unser Ziel ist es, mit Glück, Mut und gegenseitiger Unterstützung zurück zu einem glücklichen Leben zu finden. Ich selbst bin glücklich, nicht betroffen, aber sehr froh, hier helfen zu können", berichtet die Vorsitzende weiter. Hier könne sie ihre Erfahrungen einbringen, die sie selbst vor über 30 Jahren sammeln konnte.

Damals sei es ihr nicht so gut gegangen, sie habe Hilfe gebraucht und auch welche gefunden. Von ihren Erfahrungen sollen nun andere profitieren. Deshalb habe sie gleich zugestimmt, bei der Selbsthilfegruppe mitzumachen. Und so trafen sich insgesamt zwölf depressiv Betroffene und Nichtbetroffene zur ersten Veranstaltung am 16. Februar des vergangenen Jahres.

Fachmännische Hilfe bekommen die Mitglieder von der psychologischen Betreuerin Angela Kittler, die ebenfalls von Beginn an an den Treffen teilnimmt. "Zu uns können Leute mit den unterschiedlichsten Problemen kommen. Zum Beispiel in der Partnerschaft, mit Alkohol, Tabletten oder auch mit familiären Problemen. Auch wer aus einer Therapie in einer Tagesklinik kommt, kann hier seinen Platz finden", zählt sie auf.

Ganz wichtig sei, das Selbstwertgefühl bei den Betroffenen wieder aufzubauen. Die Treffen dauern immer so etwa zwei Stunden. Liebevoll und mit kleinen Glücksbringern, wie zum Beispiel Kleeblättern, ist die Kaffeetafel im Paritätischen Wohlfahrtsverband dann gedeckt. "Das machen wir bewusst so. Unsere Mitglieder sollen sich wohl fühlen. Dass es bei uns locker zugeht, darauf legen wir viel Wert", erklärt sie. Meist meldet sich nach nur kurzer Zeit jemand zu Wort, um seinen Kummer loszuwerden. "Wenn nicht, dann werfen wir etwas in die Runde, um sie herauszulocken oder fragen direkt nach", erklärt Christel Schröder.

Die Treffen finden immer montags statt. Sie hätten bewusst den Termin auf den Wochenanfang gelegt, denn gerade am Wochenende staue sich bei den meisten viel an. "Vielen geht es nach unserem Zusammentreffen besser. Sie fühlen eine gewisse Erleichterung. Übrigens: Was bei uns gesprochen wird, bleibt auch im Raum. Das ist eine ganz wichtige Regel", sagt sie.

Kontakttelefon Selbsthilfegruppe Antidepressiva: 03473 / 69 97 22