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Freiwillige Feuerwehr Quedlinburg Freiwillige Feuerwehr Quedlinburg: Mausolf: Personaldecke wird immer dünner

Von Hendrik Kranert 15.02.2004, 15:22

Quedlinburg/MZ. - "Es ist fünf vor zwölf", erklärte Mausolf. Bei einigen Kameraden sei die Altersgrenze erreicht, doch Neuzugänge zwischen 20 und 50 Jahren fehlten. So fuhren durchschnittlich nur 15 Kameraden zu Einsätzen der Quedlinburger Wehr, "was nicht befriedigen kann, da wir als Schwerpunktfeuerwehr innerhalb von fünf Minuten mit 22 Kräften zum Einsatz kommen müssen", sagte der Wehrleiter. Zwar steige die Zahl von Kindern und Jugendlichen in Jugendfeuerwehren im Land beständig, "doch was bleibt den Wehren davon, wenn vor Ort keine Lehrstellen vorhanden sind". Auf der anderen Seite müssten jene Kameraden, die Arbeit haben, oftmals um ihren Job bangen, wenn sie zu Einsätzen fahren: "Manche Arbeitgeber drohen offen oder versteckt mit Entlassung." Es häuften sich aber auch die Beispiele, so der Quedlinburger Wehrleiter, in denen Ehrenamtliche zur Qualifizierung auf ihren Erholungsurlaub zurück greifen. Mausolf beklagte, dass das Wort Selbstverständlichkeit aus dem Sprachgebrauch vieler verschwunden sei, mit genau jener Selbstverständlichkeit aber davon ausgegangen wird, dass die Feuerwehr im Notfall da ist. "Viele wissen nicht oder wollen nicht wissen, dass wird das unentgeltlich tun", so der Wehrleiter.

Er sprach sich dafür aus, dass die freiwillige Arbeit der Feuerwehren von Bund, Land und Kommunen durch Boni bei Rente, Kfz-Steuer und der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Befreiung von Praxisgebühr sowie freiem Eintritt in Museen und Bäder gewürdigt werden sollte.

Zur Arbeit der Wehr erklärte Karl-Heinz Mausolf, dass es neben den Bränden immer häufiger zu weiteren lebensrettenden Einsätzen komme, die technische Hilfeleistungen aber nach wie vor das Gros ausmachten. Als aufgrund von Wassermangel besonders problematisch hätten sich im vergangenen Jahr die zahlreichen Einsätze an der Braunkohle- und Aschehalde an der Altenburg und auf dem Gelände des einstigen Waggonbaus erwiesen. Ein "sehr großes Problem" sei zudem die Vielzahl von Straßensperrungen und Baustellen in der Weltkulturerbestadt, über die die Wehr oftmals erst sehr spät informiert werde.