Film- und Fernsehstar ohne Allüren
Hoym/MZ - Der Fernsehstar, der auf den Namen Robert hört, ist ein Vierbeiner der Rasse Australian Cattle Dog. Robert gehört der Hoymer Tiertrainerin Eileen Giersdorf. Als der Welpe 17 Wochen alt war, hat ihn die Hundeliebhaberin erworben. "Der Hund war auf den Namen Rob getauft, der gefiel mir nicht und so habe ich noch ein -ert angehängt", schmunzelt sie.
Schon früh hat die Trainerin dem Hundejüngling mit Sitz, Platz, Steh und Komm, die ersten Anstandsmanieren beigebracht. Nach fünf Jahren hat er eine Ausbildung als geprüfter Rettungshund für die Suche in Trümmern absolviert. "Wenn er heute größere Schuttberge sieht, hebt er gleich seine Nase", erzählt sein Frauchen. Er hat die Begleit- und Schutzhundeprüfung abgelegt und den Agilityparcours mit Bravour bewältigt. Hierbei sind viele Hindernisse, wie durch einen Schlauch kriechen, eine Wand überspringen, Slalomlaufen sowie eine Wippe und ein Laufsteg zu meistern.
Dazu hat Eileen Giersdorf ihrem Liebling viele Kunststückchen beigebracht. Mehr als 20 davon hat Robert im "Repertoire". Er klettert Leitern rauf und runter, apportiert Gegenstände, öffnet und schließt Türen und Schubfächer, zieht die Strümpfe vom Fuß, fährt Skateboard und holt Frauchen auf Wunsch die Zeitung aus dem Briefkasten. In mehreren ausgeschriebenen Castings hat Eileen Giersdorf das Können ihres Hundes vorgestellt. Das hatte die Filmemacher überzeugt, was ihr die Einladung zu den Filmaufnahmen einbrachte.
Um zu erfahren, wie man einem Hund etwas beibringt, hat die Hundetrainerin viel Literatur gewälzt. "Viele Tricks habe ich auch im Erfahrungsaustausch mit anderen Hundebesitzern erfahren und ausprobiert", berichtet sie. Wichtig sei dabei, jede noch so kleine Übung mit einem Leckerli zu belohnen. "Ohne Leckerli kann ich dich nicht für Übungen begeistern", streichelt sie lachend ihren Liebling.
Die Frage, warum sie unbedingt einen Australian Cattle Dog haben wollte, ist schnell beantwortet. "Ich wusste, dass die als Hütehunde gezüchtete Rasse sehr lernfähig und auf Menschen getrimmt ist", so Frau Giersdorf. Das habe sie in den Jahren bei ihrem Robert bestätigt gefunden. "Ich hatte vorher einen Rottweiler. Bei über 20 Grad Wärme war mit dem nicht viel anzufangen", blickt die Trainerin zurück.
Die 26-jährige Hoymerin studierte früher in Halle und jetzt in Jena Biologie, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften. Aus ihrer Hallenser Studienzeit gibt sie gerne eine Episode zum Besten: "Hier durfte ich Robert mit in die Vorlesung bringen. Nicht selten hat sich der Professor an die Studenten gewandt und sie ermahnt, sich doch ein Beispiel am Verhalten des Hundes zu nehmen", lacht sie.