Feuerwehr Drohndorf Feuerwehr Drohndorf: 1,65 Millionen Euro für Depot sind endlich da

Drohndorf - Über eine Million Euro - genau 1,65 Millionen - soll der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses im Ascherslebener Ortsteil Drohndorf kosten.
In dieser Woche erhielt die Stadt Aschersleben einen Brief vom Referat „Brand- und Katastrophenschutz, militärische Angelegenheiten und Rettungswesen“ des Landesverwaltungsamtes.
Feuerwehr Drohndorf: Stadt übernimmt Löwenanteil
Im Brief ein Fördermittelbescheid. 315.000 Euro steuert demnach das Land zum Bau des neuen Drohndorfer Depots bei. Die Stadt Aschersleben selbst beteiligt sich mit einem Eigenanteil von 750.000 Euro.
Wie Ascherslebens Stadtentwicklerin Julia Rippich in der jüngsten Sitzung des städtischen Finanzausschusses mitteilte, müssen die vom Land bereitgestellten Fördermittel bis zum Jahresende 2019 verbaut sein.
Zumindest ein Hinweis darauf, dass der Baubeginn nicht mehr lange auf sich warten lässt.
Feuerwehr Drohndorf: Unendliche Geschichte geht zu Ende
Damit dürfte eine fast unendliche Geschichte endgültig zu Ende gehen, die die städtischen Ausschüsse und den Stadtrat jahrelang beschäftigt hatte. Das alte Gebäude musste im August 2014 wegen erheblicher baulicher Mängel gesperrt werden.
Danach entbrannte ein Dauerstreit. Auf der einen Seite die Kameraden der Drohndorfer Wehr, die sich von Anfang an für den Erhalt oder einen Neubau eines ortseigenen Depots einsetzten, auf der anderen Seite die Stadtverwaltung, die für ein gemeinsames Gerätehaus für die Wehren Drohndorf und Freckleben plädierte.
Denn auch im Ortsteil Freckleben war das Depot schon längst nicht mehr im Bestzustand.
Die Sache mit dem gemeinsamen Depot
In Freckleben hatte man sich bereits Ende 2015 auf die Seite der Stadt geschlagen. Der Ortschaftsrat stimmte seinerzeit einstimmig für die damals zu beschließende Risikoanalyse und gleichzeitig für ein gemeinsames Gerätehaus für die Ortswehren Freckleben und Drohndorf.
Das sollte zwischen den beiden Ortsteilen entstehen, so dass die geforderten Alarmierungszeiten für beide Ortsfeuerwehren eingehalten werden könnten.
Übrigens hat sich an der Meinung der Frecklebener bis heute nichts geändert. Aus deren Sicht wäre ein gemeinsames Gebäude die bessere Lösung gewesen, glauben sie.
Feuerwehr Drohndorf: Emotionen schlugen hohen Wellen
Im Januar 2017 kam es auch im Ortschaftsrat Dohndorf zu einer Abstimmung. Die fiel ebenfalls einstimmig aus. Allerdings gegen ein gemeinsames Depot.
Dabei schlugen auch die Emotionen hohe Wellen. Unter anderem zeigte sich der Ascherslebener Ordnungsamtschef Christian Grossy betroffen darüber, dass einige der Drohndorfer Kameraden im Falle eines gemeinsamen Neubaus auf der Frecklebener Gemarkung mit ihrem Austritt aus der Feuerwehr gedroht hatten.
Fast die Hälfte der Drohndorfer Wehr habe sich in dieser Richtung geäußert, erklärte damals der Drohndorfer Ortsbürgermeister während der Sitzung.
Feuerwehr Drohndorf: Es gab keine Mehrheit
In der Folge kämpften die Drohndorfer bei zahlreichen Gelegenheiten immer wieder vehement und mit viel Engagement für ihren eigenen Standort. Am Ende mit Erfolg. Die endgültige Entscheidung fiel im Stadtrat im Mai 2017.
Weder der Leiter des städtischen Ordnungsamtes, Christian Grossy, noch Oberbürgermeister Andreas Michelmann konnten eine Mehrheit der Ascherslebener Stadträte davon überzeugen, sich doch noch für den Bau eines gemeinsamen Depots zu entscheiden.
Unter anderem machte Stadtrat Detlef Gürth (CDU) darauf aufmerksam, dass den Drohndorfern ihre Feuerwehr so wichtig sei, dass sie die Sanierung ihres Depots seinerzeit sogar im Vertrag über die Eingemeindung nach Aschersleben verankern ließen. Das könne man jetzt nicht einfach ignorieren, so Gürth damals.
Außerdem besagt inzwischen ein Stadtratsbeschluss, dass auch das Feuerwehrdepot in Freckleben bis spätestens 2024 saniert oder ebenfalls neu gebaut werden soll. (mz)