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Eine Rose auf Reisen Eine Rose auf Reisen: Wo überall steckt die "florale Botschafterin"?

Von Kerstin Beier 24.05.2020, 10:56
Die Aschersleben-Rose ist in der Gärtnerei Hoffmann zu haben. 2,50 Euro des Verkaufserlöses gehen an den Verschönerungsverein.
Die Aschersleben-Rose ist in der Gärtnerei Hoffmann zu haben. 2,50 Euro des Verkaufserlöses gehen an den Verschönerungsverein. F. Gehrmann

Aschersleben - Der Verschönerungsverein und Rosen - die beiden Begriffe gehören zusammen wie Schneeweißchen und Rosenrot. Die „Aschersleben-Rose“, eine eigens gezüchtete Strauchrose, fand nach der Landesgartenschau nicht nur in Aschersleben viele Liebhaber, sondern sollte als „florale Botschafterin“ auch überregional für die aufblühende Stadt an der Eine werben. Doch ist das auch gelungen? Eine Frage, die sich die Mitglieder des Verschönerungsvereins im Jubiläumsjahr der Laga zu Recht stellen.

Deshalb bitten sie die Ascherslebener, dem Verein oder der Mitteldeutschen Zeitung mitzuteilen, in welchen Teilen Deutschlands die Aschersleben-Rose hoffentlich blüht und Freude bereitet.

Die Idee der Landesgartenschau sollte einst unterstützt werden

An dieser Stelle sei ein Blick in die jüngere Geschichte gestattet: Bevor der Zusammenschluss Ascherslebener Stadtfans zum Verschönerungsverein wurde, ging es zunächst „nur“ darum, die Idee der Landesgartenschau zu unterstützen. Deshalb kümmerte sich der Vorläufer des heutigen Vereins als „Förderverein Laga“ um ein Herzensprojekt - das Rosarium am Rande des Stadtparks.

Der 1938 geplante Garten war in seiner weitgehend erhaltenen Grundstruktur noch immer schön, wirkte jedoch recht vernachlässigt. Als Teil der Gartenschau wurde er mit Neuanpflanzungen, einem Brunnen, Sitzbänken und einer Neugestaltung der Wege gründlich aufgewertet. Gemeinsam mit dem Bauwirtschaftshof kümmern sich die Vereinsmitglieder bis heute um Erhalt und Pflege des hübschen Gärtchens.

Rosenstöcke wurden schon 2008 gerettet

„Die Arbeit begann aber schon viel früher“, erinnert Vorstandsmitglied Steffen Amme an eine Aktion im Jahr 2008. Bevor die Bagger auf der Herrenbreite anrückten, retteten die Vereinsmitglieder gemeinsam mit Mitarbeitern des BBRZ die an der Weltzeituhr stehenden Rosenstöcke und verteilten sie an Schulen und Kindertagesstätten. „Die Nachfrage war größer als das Angebot“, weiß Amme noch.

Auch dieser Umstand brachte die Idee einer Neuzüchtung als Symbol und Erinnerung auf die Tagesordnung. Ein Züchter aus Schleswig-Holstein baute die Rose an, die 2010 von Oberbürgermeister Andreas Michelmann und der damaligen Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke getauft worden war. Schon 2011 konnten die ersten 300 Stück an Interessenten verkauft werden.

Hohe Nachfrage bei Verkaufsaktionen

Wegen der hohen Nachfrage gab es zweimal jährlich eine Verkaufsaktion der damals noch wurzelnackten Pflanzen. Mit der Baumschule Reinstedt wurde ein lokaler Züchter gewonnen, der das Angebot nach Erwerb der Lizenz um einen Hochstamm erweiterte. Dieser wurde 2015 zur Bundesgartenschau nach Havelberg gebracht.

„Den Hochstamm gibt es leider nicht mehr“, bedauert Amme. Dafür besteht seit einiger Zeit eine Partnerschaft mit der Gärtnerei Hoffmann in Nachterstedt, die die Rose nachziehen lässt und ganzjährig verkauft. Von jeder verkauften Pflanze gehen 2,50 Euro an den Verschönerungsverein.

50 Pflanzen als Geschenk für Peine

Steffen Amme selbst hat übrigens einen Beitrag geleistet, die Rose über Aschersleben hinaus zu verbreiten. Nach seiner Auszeichnung mit dem Bürgerpreis kaufte er vom Preisgeld 50 Pflanzen und spendete diese für den Stadtgarten in Peine. In Aschersleben gibt es vor dem Zoo ein Referenzbeet - dort kann sich jedermann anschauen, wie die geprüfte Kleinstrauchrose aussieht. „Sie ist widerstandsfähig, blütenreich, halb gefüllt und damit auch bienenfreundlich“, lobt Amme, der hauptberuflich beim Umweltamt des Landkreises arbeitet. (mz)