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Ein Schluck aus dem Reagenzglas

Von MARION POCKLITZ 08.06.2009, 16:23

GATERSLEBEN/MZ. - Jeder einzelne ist in so einem bunten Netz "gesichert". "Wir schützen so die Pflanzen. Denn sie sind aus Platzgründen hochgebunden und würden die schwere Frucht nicht mehr lange tragen können", erklärt Jürgen Marlow, Mitarbeiter des IPK, den Besuchern.

Oft muss er an diesem Tag wohl die Frage nach den Einkaufsnetzen beantworten. Oder wie man Tomaten vor Braunfäule schützt, ob es überhaupt resistente Tomatenpflanzen gibt, oder, oder, oder... Zum 17. Tag der offenen Tür am Biotechnologie-Campus in Gatersleben sind wieder jede Menge neugierige Besucher gekommen, um einen nicht alltäglichen Einblick in die Arbeit und Faszination biologischer Forschung und Entwicklung zu bekommen.

"Der Garten ist mein zweites Hobby. Hier bekommt man tolle Anregungen und erfährt so manches Neues", erklärt Elke Raulf. So ist der Tag der offenen Tür seit fünf Jahren ein fester Termin in ihrem Kalender. So wie die Wedderstedterin nutzen auch die anderen Gäste zum Beispiel Führungen durch die einzelnen Labore, durch die Gewächshäuser, den Staudengarten, die Versuchsfelder, das Grüne Labor oder eine der ansässigen Firmen. Auch das große Tropenhaus hatte die Türen für die Besucher offen. "Hier steht zum Beispiel eine 50 Jahre alte Cycas-Palme. Hauptsächlich sind hier Obstbäume untergebracht. Dort eine Papaya, die schon 40 Jahre alt ist. Eine riesige Bananenpflanze, die aufgrund ihrer Früchte umgeknickt ist und jetzt angebunden werden musste. Wir hoffen, sie werden noch ausreifen", meint Jürgen Marlow. Neben einer 35 Jahre alten Baumfrucht, einem Kalebassen-Baum, Zyperngras und Kakaobaum oder einem Granatapfelbaum sind noch viele andere Pflanzen zu entdecken.

Kaffeepflanzen, über 20 Kräutersorten und sehr viele Staudenpflanzen konnten sich die Besucher nach ihrem Rundgang kostenlos mitnehmen. Das ist schon seit Jahren eine Tradition zum Tag der offenen Tür. "Heiß begehrt wurde in diesem Jahr Rosmarin und die Kaffeepflanzen. Die gibt es aber nur dieses Jahr", erklärt Mitarbeiterin Barbara Fessel, während sie eine weitere Tüte voll mit Kräutern packt. "Ich habe mal hier gearbeitet. Seit fünf Jahren komme ich zum Tag der offenen Tür hierher und schaue, was sich verändert hat. Außerdem gehe ich gern durch die Gewächshäuser. Und natürlich nehme ich mir anschließend auch eine Kräutertüte mit", erklärt Karla Anders aus Gatersleben, als sie ihre Kräuter in Empfang nimmt.

Harry Rott aus Magdeburg hat an diesem Tag auch etwas Neues erfahren. Zum Beispiel, dass Blutorangensaft gegen Fettleibigkeit und Herzkrankheiten hilft. Er hatte sich dem Vortrag von Doktor Andrea Matros "Aufreinigung von Blutorangensaft" angeschlossen. Danach gab es ein Reagenzglas voll davon zu kosten. "Mmmh, lecker", findet er. "Meine Tochter studiert und macht zur Zeit hier ein Praktikum. Klar, dass wir die Gelegenheit nutzen, um uns hier alles anzusehen. Ich bin begeistert, wie attraktiv und gut organisiert dieser Tag hier verläuft. Das imponiert", erklärt er.