Dorothea-Erxleben-Gymnasium Quedlinburg Dorothea-Erxleben-Gymnasium Quedlinburg: Schüler lernen ihr Kulturerbe kennen
Quedlinburg/MZ. - Die Schule nimmt als eine von etwa 60 aus ganz Deutschland an der Aktion "Denkmal aktiv" der Deutschen Stiftung Denkmalschutz teil, erklärt Kunstlehrerin Sabine Schönbeck und stellt klar: "Wir hätten das auch ohne die Stiftung gemacht, denn Quedlinburg braucht Leute, die etwas vom Denkmal verstehen."
Simone Kühn hummelt schon in ihrer Bank: "Ich muss los", erklärt die junge Frau, die kurz vor dem Abitur steht und derzeit wohl vor dem größten Stress ihres Lebens steht: Sie organisierte mit zwei weiteren Schülerinnen einen Kunstwettbewerb im und über das Salfeldtsche Palais. Angeschrieben wurden Künstler aus der Region, "doch jeder kann mitmachen". Und so werden Exponate von Schülern neben denen der Profis stehen. Nächste Woche Freitag ist Eröffnung und noch jede Menge zu tun. Doch dieser Wettbewerb ist nur einer von drei Themen innerhalb des Quedlinburger Gesamtprojektes: Claudia Bodenstein, ebenfalls in der 13. Klasse, betreut Schüler aus der siebten, die sich mit Jugendstil beschäftigen. "Eigentlich ein schwieriges Thema in diesem Alter." Doch inzwischen staunen Sabine Schönbeck und ihre Kollegin Angelika Focke über die Fortschritte, die die jungen Forscher machen. "Ich geh' durch keine Stadt mehr, ohne nach den Baustilen zu schauen", erzählt Nadine. Damit nicht genug: Es sei zwischenmenschlich auch viel passiert - Schüler der verschiedenen Altersstufen haben zueinander gefunden. Wer zusammen forscht, geht nicht mehr achtlos und ohne Gruß auf dem Hof aneinander vorüber. Angelika Focke lächelt begeistert, denn das ist es, was sie sich als Lehrerin wünscht: "Dass die Schüler was fürs Leben lernen." Es müsse gar nicht immer etwas Abrechenbares herauskommen, "der moralische Aspekt spielt eine große Rolle, so was gibt's doch heute kaum noch".
Begeistert sind die Pädagoginnen aber auch von der Unterstützung, die sie in der Stadt erfahren haben: So hat die Untere Denkmalpflege beim Kreis die Projektüberwachung übernommen - denn die DSD gibt Geld für die Beiträge, was auch abgerechnet werden muss. Stadtbauamtsmitarbeiter Torsten Schmelz verblüffte Schüler und Lehrer mit seinem Expertenwissen über den Jugendstil, und der Bauherr des Hotels "Hagensches Freihaus", Helmut Hohe, stellte sein Haus zur Verfügung - Projekt Nr. drei der kulturbegeisterten Schüler sind nämlich Nutzungskonzepte für denkmalgeschützte Häuser.