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Diebstahlserie in Aschersleben Diebstahlserie in Aschersleben: Mehrere Tresore aus der Tonkuhle geborgen

27.05.2014, 11:17
Per Boot wurde das Gewässer zunächst gescannt.
Per Boot wurde das Gewässer zunächst gescannt. Kristina Hammermann Lizenz

Aschersleben/MZ - Polizeitaucher suchten am Dienstag in der Tonkuhle an der Hecklinger Straße in Aschersleben nach Beweismitteln. Und wurden fündig. Die Männer der Tauchergruppe der Bereitschaftspolizei des Landes Sachsen-Anhalt förderten zwei Tresore ans Tageslicht. Die könnten aus einer Serie von Einbrüchen in Geschäfte in der Ascherslebener Innenstadt stammen.

Der Tauchergruppe der Bereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt gehören fünf Männer und zwei Frauen an. Sie haben eine Spezialausbildung zum Polizeitaucher absolviert.

Pro Jahr werden diese Spezialisten durchschnittlich zu 15 bis 20 Einsätzen gerufen. Dabei geht es unter anderem um das Suchen und das Bergen von Beweismitteln wie Tresore, Tatwaffen, Pkw, Motorräder, Fahrräder oder sonstige Gegenstände, weiterhin um das Suchen und das Bergen von Leichen und Leichenteilen oder um das Durchführen der Spurendokumentation oder Spurensicherung unter Wasser sowie das Retten von Menschenleben.

Wenn die Spezialisten nicht gerade als Taucher im Einsatz oder Training sind, absolvieren sie den ganz normalen Polizeidienst.

Die Einbruchserie hatte schon im vergangenen Jahr unter Ascherslebener Geschäftsleuten immer wieder für Unruhe gesorgt. Die Täter hatten es unter anderem auf Friseur- und Bekleidungsgeschäfte abgesehen. Dort ließen sie die nicht immer ganz leichten Tresore mitgehen, öffneten sie später, bemächtigten sich des Inhalts und versenkten sie - sollte sich der derzeitige Verdacht bestätigen - schließlich in der Tonkuhle und im Wilslebener See. Aus dem Wilslebener See hatten die Taucher bereits in der vergangenen Woche fünf weitere Tresore geborgen.

Bei ihren Raubzügen - um die es in den vergangenen Wochen allerdings etwas ruhiger gewerden war - hatten die Täter offensichtlich nicht nur die Stahlschränke mitgehen lassen, sondern auch für erheblichen Sachschaden gesorgt. Beispielsweise waren allein aus einem Modegeschäft gleich zahlreiche Jacken im Wert von bis zu 500 Euro pro Stück verschwunden.

Einsatz von Sonar

Bevor die Taucher am Dienstag ins Wasser der Tonkuhle stiegen, hatten sie per Schlauchboot mit einem Sonar den Grund des bis zu sieben Meter tiefen Gewässers gescannt. Dabei entdeckten sie mehrere Objekte, die sich als Tresore entpuppen könnten. Anschließend suchten Taucher, an einer Leine gesichert und per Sprechfunk mit einem Kollegen am Ufer verbunden, die ufernahen Bereiche halbkreisförmig ab. Dabei mussten sie sich vor allem auf ihren Tastsinn verlassen, da die anfänglich gute Sicht unter Wasser durch die Sucharbeit schnell schlechter wurde. Bevor der erste Tresor geborgen werden konnte, landete auch eine Spitzhacke auf dem Trockenen. Die stellte die Kripo vorsorglich ebenfalls sicher. Es könnte sich um ein von den Tätern benutztes Tatwerkzeug handeln, so ein Beamter. Ein ebenfalls im Wasser entdecktes Fahrrad dürfte dagegen eher nicht im vermuteten Zusammenhang mit den Einbrüchen stehen. Das sei so etwas wie Beifang, schmunzelte ein Beamter. Anschließend wurden die Taucher auch an einer anderen Stelle fündig. Übrigens - im zuerst gefundenen Tresor befanden sich noch zwei Euro und einige Cent-Münzen sowie die leeren Geldtaschen.

Darüber, woher die Polizei wusste, wo sie suchen müsse, wollte der Leiter des Ascherslebener Revierkommissariats, Kriminalhauptkommissar Hartmut Kühne, aus ermittlungstaktischen Gründen gestern noch nichts sagen. Nur soviel, dass die Tonkuhle und der Wilslebener See offensichtlich schon immer beliebte Orte in Aschersleben gewesen seien, wo Kriminelle das eine oder andere Beweisstück verschwinden ließen. Das dürfte dazu geführt haben, auch hier genauer hinzusehen.

Die Kripo sucht in der Aschersleber Tonkuhle (See) nach versenktem Diebesgut (Tresoren). Hier zieht der Polizeitaucher einen Tresor an Land.
Die Kripo sucht in der Aschersleber Tonkuhle (See) nach versenktem Diebesgut (Tresoren). Hier zieht der Polizeitaucher einen Tresor an Land.
Kristina Hammermann Lizenz
Taucher der Bereitschaftspolizei im Wasser
Taucher der Bereitschaftspolizei im Wasser
dpa