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1.700 Jahre jüdisches Leben Die Ascherslebener erwartet ein krachend volles Programm

Vorgesehen sind Lesung, Musik, Theater und Film zum Thema. Und es werden Neuntklässler gesucht.

Von Kerstin Beier 23.09.2021, 14:00
Auch die Verlegung von Stolpersteinen, die an jüdische Mitbürger erinnern, gehört in den letzten Jahren zu den jüdischen Kulturtagen dazu.
Auch die Verlegung von Stolpersteinen, die an jüdische Mitbürger erinnern, gehört in den letzten Jahren zu den jüdischen Kulturtagen dazu. Foto: Lucia Grün

Aschersleben/MZ - Die jüdischen Kulturtage, die die Aschersleber Kulturanstalt (Aka) seit mehreren Jahren immer im Oktober beziehungsweise im November veranstaltet, stehen 2021 in einem besonderen Kontext.

Sie finden in einem Festjahr statt, das 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland in den Blick nimmt. „Das Programm ist krachend voll“, sagt Aka-Vorstand Matthias Poeschel und verweist auf einige besondere Veranstaltungen. Da wäre die Wanderausstellung „Lasst mich ich selbst sein. Anne Franks Lebensgeschichte“ zu nennen.

. „Wir haben schon einige Anfragen von Ascherslebener Schulen, aber ein paar mehr können es durchaus noch sein“

Das Außergewöhnliche dabei: Vor Eröffnung am 15. Oktober werden Jugendliche ab Klasse 9 gesucht, die bereit sind, ihre Altersgenossen durch die Ausstellung zu führen. Auf diese Aufgabe werden sie in einem zweitägigen Seminar vorbereitet. „Wir haben schon einige Anfragen von Ascherslebener Schulen, aber ein paar mehr können es durchaus noch sein“, so Poeschel. Die Ausstellung zeigt in acht Kapiteln die Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens und gibt Einblicke in die Zeit, in der sie gelebt hat.

Fans des Schauspielers Christian Berkel können sich auf eine Lesung in der Alten Hobelei freuen. Denn Berkel ist nicht nur ein gefragter Mime, sondern auch ein hervorragender Autor. Sein Buch „Der Apfelbaum“ erzählt die Geschichte seiner Familie. Gelesen wird am 23. Oktober ab 19.30 Uhr in der Alten Hobelei. Die Tickets für den kurzweiligen Abend kosten 28 Euro.

Tagebuch von Anne Frank
Tagebuch von Anne Frank
Foto: dpa

Kostenlos ist ein Filmvergnügen im Filmpalast. Dort wird am 29. Oktober ab 19.30 Uhr der Film „Moniseur Claude und seine Töchter“ gezeigt. Der Streifen setzt sich in humorvoller Weise mit Vorurteilen gegenüber anderen Religions- und Kulturkreisen auseinander.

Musikalisch geht es am 17. Oktober ab 19.30 Uhr bei einem „Leider-Abend“ mit dem Berliner Rabbiner Walter Rothschild und Max Doehlemann zu. Dazu wird ins Ascherslebener Bestehornhaus eingeladen. Der Weltbürger, Autor, Eisenbahn-Spezialist, Kabarettist und begnadeter Geschichtenerzähler erzählt und singt und bringt so ein kurzweiliges und witziges Programm auf die Bühne.

Das Nordharzer Städtebundtheater führt am 9. November ab 10 Uhr das Stück „Familie Braun“ im Bestehornhaus auf. Das Angebot richtet sich vor allem an Schüler weiterführender Schulen. Ergänzt wird das Programm mit mehreren Stolpersteinführungen, die an jüdisches Leben in Aschersleben erinnern. Eine öffentliche Führung wird zum Beispiel am 7. November um 14 Uhr angeboten. Dazu gibt es am 3. November vormittags einen Workshop für Grundschulen zu jüdischen Traditionen.

Die jüdischen Kulturtage enden am 9. November mit einer Gedenkveranstaltung in der Stephanikirche. Diese beginnt um 18 Uhr und wird musikalisch begleitet vom Quedlinburger Duo „Dudaim“.