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Bürgermeisterwahl in Hecklingen Bürgermeisterwahl in Hecklingen: Uwe Epperlein ist der Architekt für die Stadt

Von Marko Jeschor 27.05.2015, 12:46
Hecklingens Bürgermeister Uwe Epperlein
Hecklingens Bürgermeister Uwe Epperlein Frank Gehrmann

Hecklingen - Uwe Epperlein hatte sich dann doch etwas über einige Feststellungen von Bürgermeister Hans-Rüdiger Kosche (CDU) im Wahlkampf geärgert. Denn dass ausgerechnet der neue Goetheplatz in Cochstedt auf das Konto des Amtsinhabers gehen soll, das wollte der WGH-Kandidat aus Hecklingen so nicht stehen lassen. Kosche habe das Wasserproblem lange Zeit ignoriert. Sicherlich, einige Straßen und Plätze seien in den vergangenen Jahren neu gestaltet worden. Doch im Grunde „hat sich doch sieben Jahre lang nichts bewegt“. Im Gegenteil, findet Epperlein: Die Stadt hat mit Kosche als Bürgermeister mehr verloren als gewonnen.

Ansprechpartner für Bürger, Vereine und Unternehmen

Epperleins Motivation ist es, genau das zu ändern. Voraussetzung dafür ist aber, dass dem 45-Jährigen die Mehrheit der Bürger in den vier Ortsteilen am Sonntag, 7. Juni, die Stimme gibt. Epperlein will den Amtsinhaber ablösen und der neue Architekt für Hecklingen werden. Sollte ihm das gelingen, würde die WGH noch mehr an politischem Einfluss in der Stadt gewinnen. Allein im Stadtrat ist die Wählergemeinschaft mit neun Sitzen bereits stärkste Kraft. Hinzu kommen Sitze in allen Ortschaftsräten.

Mit vielen Zielen ist Epperlein eigentlich gar nicht so weit von Kosche und den anderen beiden Kandidaten entfernt. Das liegt natürlich auch an der Situation der Stadt. Das jährliche Defizit im Haushalt lässt im Grunde seit Jahren keine großen Sprünge zu.

Insofern steht der Erhalt inklusive Sanierung der beiden Grundschulen in Groß Börnecke und Hecklingen bei Epperlein oben auf der Agenda. Der gebürtige Karl-Marx-Städter will natürlich auch weitere Straßen und Plätze erneuern. Hinzu kommen soll zudem ein Radwegenetz zwischen den Ortsteilen, das alle noch enger zusammenbringt.

Vor allem aber will Epperlein Ansprechpartner für die Bürger, Vereine und Unternehmen der Stadt sein. „Ich möchte ihnen wieder die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdient haben.“ Denn ohne sie sei eine Stadt wie Hecklingen tot. Dafür soll die Verwaltung noch bürgernäher aufgestellt werden, wie Epperlein betont. Im Blick hat er dabei insbesondere die jungen Leute. Die sollen ebenso eine Plattform erhalten wie die Senioren mit dem Seniorenbeirat.

Das passende Umfeld will Epperlein schaffen, indem er eine Koordinierungsstelle für Wirtschaftsförderung schafft. Sein Ziel: Vorhandene Arbeitsplätze sichern, neue schaffen. Vor allem letzteres ist allerdings ein hochgestecktes Ziel, denn die Kleinstadt hat schon allein aufgrund der geografischen Lage Nachteile im Vergleich zu anderen Städten in der Region. Hinzu kommen teilweise die seit Jahren steigenden Gewerbesteuern in Hecklingen.

Bei allen Plänen steht immer auch die Frage im Raum, wie das alles finanziert werden kann. Denn auch der WGH-Kandidat weiß um die schwierige finanzielle Lage seiner Stadt. Epperlein erklärt zwar, dass man sich nicht noch weiter kaputtsparen dürfe. „Steuererhöhungen als solche lehne ich ab.“ Sofern das Land aber eine Teilentschuldung etwa mit einer Kreditübernahme wie Stark IV in Aussicht stellt, „dann müssen wir uns bewegen“. Soll heißen: Dann würde der 45-Jährige auch einer Steuererhöhung zustimmen. Generell will sich der Hecklinger auch für grundlegende Änderungen im Finanzierungsmodell für die Kommunen starkmachen.

Auch im Rathaus soll ab Herbst ein anderer Wind wehen. Zwar hat Epperlein anders als Kosche keine Verwaltungserfahrung, sieht das aber auch nicht als Nachteil. Einerseits habe er als Architekt schon größere Baustellen geleitet, sagt er. Außerdem könne der Blick von außen auf eine Verwaltung nicht schaden. Sein Grundsatz: Arbeit verteilen, motivieren und kontrollieren. „Wichtig ist, dass es läuft.“ (mz)