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Bürgermeisterwahl in Hecklingen Bürgermeisterwahl in Hecklingen: Amtsinhaber Kosche ist der Mann mit Erfahrung

Von Marko Jeschor 27.05.2015, 09:16
Hans-Rüdiger Kosche (CDU) vor seinem Dienstsitz im Hecklinger Rathaus.
Hans-Rüdiger Kosche (CDU) vor seinem Dienstsitz im Hecklinger Rathaus. Frank Gehrmann Lizenz

Hecklingen - Nein, es waren keine einfachen Jahre in Hecklingen. Denn viel Gestaltungsspielraum gab es schon allein wegen des fehlenden Geldes nicht. Und sicherlich, das räumt Hans-Rüdiger Kosche (CDU) auch zu Beginn des Gesprächs ein, ist ihm als Bürgermeister in seinen ersten sieben Jahren nicht alles gelungen. Aber: Entmutigen lassen will sich der 56-Jährige von Fehlern jedoch nicht.

Bevor er sich in den Ruhestand verabschiedet, will Kosche Hecklingen endlich raus aus der Schuldenspirale führen und die Weichen für die Zukunft stellen, wie er sagt. Vorausgesetzt, die Bürger gewähren ihm mit ihrer Stimme am Sonntag, 7. Juni, noch eine letzte Amtszeit.

Jahrzehntelange Erfahrung in der Verwaltung

Im Vergleich zu den anderen drei Kandidaten bei der anstehenden Bürgermeisterwahl, kann der Unseburger jahrzehntelange Erfahrung in der Verwaltung vorweisen. Nach der Wende arbeitete er zunächst als Gemeindedirektor in Unseburg und als Ordnungsamtschef in der Egelner Mulde, aktuell als Bürgermeister in Hecklingen.

Diese Erfahrung ist ein Pfund, mit dem der Diplom-Betriebswirt nicht nur bei der Wahl punkten will. Vor allem bei den weiteren Verhandlungen mit dem Land zur Finanzsituation der Stadt, sieht er sich im Vergleich zu seinen Mitbewerbern klar im Vorteil. „Ich bin optimistisch, dass wir nicht weiter kürzen müssen.“ Auf seiner eigens eingerichteten Internetseite schreibt er deshalb: keine Experimente wagen, Erfahrung und Kompetenz wählen! Die drohenden Steuererhöhungen thematisiert er lieber nicht.

Trotz der angespannten Haushaltslage Hecklingens, die es im Grunde schon in der Zeit seiner Vorgänger gab, spricht Kosche von einer erfolgreichen Amtszeit, in der vor allem etliche Bauprojekte in allen vier Ortsteilen umgesetzt worden sind. Allein in Cochstedt wurden dabei die Böklinger Straße und der Goetheplatz komplett erneuert, wobei gerade für die neue Ortsmitte mit Wasserregulierungsbecken die Bürger lange kämpfen mussten. Dennoch: „Ein tolles Ergebnis“, wie der Amtsinhaber und Kandidat findet. Kosche sagt zwar, „dass der Kuchen nicht groß genug ist. Aber jeder soll ein Stück bekommen.“

Auf seiner Agenda für eine mögliche zweite Amtszeit stehen nun unter anderem die Vertiefung des Goldbachs in Cochstedt sowie Sanierungen verschiedener Brücken. Überraschenderweise hat er auch das Volkshaus im Blick. Erneuert werden soll nach seinen Vorstellungen auch die Klintstraße und der Quedlinburger Weg in Hecklingen sowie der Ballplatz in Groß Börnecke. Abgeschrieben hat er auch die Oststraße in Schneidlingen noch nicht ganz.

Eine zukunftsfähige Stadt heißt für den Bürgermeister auch, wieder verstärkt in die Jugend zu investieren. Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten schon Schulen geschlossen werden mussten, sollen seiner Ansicht nach zumindest die beiden Grundschulen in Hecklingen und Groß Börnecke gehalten werden. Und, wenn möglich, mit Hilfe von Stark-III-Fördermitteln sogar saniert werden. Auch die Jugendeinrichtungen will er trotz aller Sparvorgaben halten.

Kosche will Einkaufsbusse etablieren

Bessere Bedingungen hat Kosche auch für die älteren Bürger im Blick. Sicher, die ärztliche Versorgung in der Kleinstadt könnte besser sein, auch gab es mal mehr Einkaufsmöglichkeiten. Gegen den seit Jahren anhaltenden Trend des Schwunds will er nicht nur kämpfen, indem er mit der Kassenärztlichen Vereinigung den Kontakt suchen wird. Etablieren will er neuerdings auch einen sogenannten Einkaufsbus. Der soll in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen ältere, nicht mehr mobile Bürger etwa zu Supermärkten fahren.

Einen neuen Anlauf plant Kosche auch bei der Wirtschaftsförderung. Die Unternehmenspflege sei in seinen ersten Jahren zu kurz gekommen. Mit einer weiteren Amtszeit will er den Standort Hecklingen wieder besser vermarkten. Dazu beitragen soll auch ein Unternehmensstammtisch. (mz)