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Bibliothek  Bibliothek in Aschersleben: Bilder-Plauderei

Von Marion Lange 03.01.2017, 12:38
Die Bilder des Künstlers Dietmar Petereit sind noch bis zum Donnerstag in der Bibliothek zu sehen.
Die Bilder des Künstlers Dietmar Petereit sind noch bis zum Donnerstag in der Bibliothek zu sehen. Frank Gehrmann

Aschersleben - Der Terminkalender in der Ascherslebener Kreisbibliothek ist bereits im Januar recht voll gepackt. Und so wird schon am 5. des ersten Monats ab 16 Uhr aus dem Nähkästchen geplaudert werden. Das wird Barbara Petereit übernehmen. Sie möchte kleine Anekdoten erzählen, die sie auf den Mal-Reisen ihres Mannes erlebt hat.

Der Berliner Künstler Dietmar Petereit hat seit Wochen eine Ausstellung im Lesesaal der Bibliothek. „Die Leute sind von den Motiven, der Malweise und den Farben begeistert“, verrät Susanne van Treek, die Leiterin der Einrichtung.

Die 20 Bilder können am 5. Januar zum letzten Mal betrachtet werden. Denn mit einer Finissage, einer Lesung seiner Frau, endet diese Ausstellung.

Schönste Motive auf Reisen entdeckt

Wenn Dietmar Petereit seine Mal-Leidenschaft packt und er auf Reisen geht, um die schönsten Motive festzuhalten, dann ist auch immer seine Frau Barbara dabei. Und sie kommt, während ihr Mann einen Pinselstrich nach dem anderen auf die Leinwand bringt, mit den Menschen ins Gespräch.

Denn nur zu gern bleiben Neugierige stehen, um die Arbeit des Künstlers in Augenschein zu nehmen. So auch in Aschersleben, wo der Berliner regelmäßig nach Motiven sucht. Denn er lebte von 1945 bis 1968 in der Eine-Stadt.

All diese Geschichten hat Barbara Petereit unter dem Titel „Empfundenes in Aquarell und Prosa“ in einem Buch zusammengetragen und veröffentlicht.

Einmal im Monat sind „Schreiberlinge“ zu Gast

Mit dieser Veranstaltung im Lesecafé hält die Bibliothek an einer Tradition fest. Einmal im Monat sind dort Schriftsteller und Hobby-Schreiber zu Gast. Dann läuft die Kaffeemaschine zur Hochform auf, denn Stammgäste dieser Veranstaltungen wissen längst, dass erst vorgelesen wird, wenn jeder Besucher seinen Kaffee, Cappuccino oder Latte macchiato vor sich stehen hat.

Im Januar allerdings wird es das Lesecafé sogar dreimal geben. Eine Woche später, am Donnerstag, dem 12. Januar, lädt ab 16 Uhr die Ascherslebenerin Gisela Ewe zu einer Fortsetzungsveranstaltung ein.

Im November erzählte sie die Geschichte von Friedrich II. und informierte so Geschichtsinteressierte über dessen Begräbnisstätten. Als Buch diente ihr damals ein Werk mit dem Titel „Irrfahrt der Könige oder der Streit um Preussen“, das von Hans Bentzien geschrieben wurde. „Dieses Mal geht es um die Sanierung der letzten Grabstätte“, verrät sie.

Am Donnerstag, dem 19. Januar, ab 16 Uhr gibt es ebenfalls eine Fortsetzung. Dann wird der Ascherslebener Stephan Strobel zu seiner zweiten „Stunde der Psychologie“ einladen. Ein kurzer Vortrag zum Thema positive Persönlichkeits- und Lebensentfaltung sowie eine Gesprächsrunde sollen an diesem Nachmittag im Lesecafé für Kurzweil sorgen. „Die erste Veranstaltung ist gut angekommen“, sagt Susanne van Treek.

Eine faszinierende Technik steht auf dem Programm

Weil Malerei stets auf Buch in der Bibliothek trifft, wird es im Januar auch eine neue Ausstellung geben, die unter dem Motto: „Wachsmalerei - eine faszinierende Technik“ steht. Die Ascherslebener Künstlerin Heide Binner und ihre Encaustik-Lehrerin, die Künstlerin Margot Wolf aus Halle, werden dann Werke von sich zeigen, die sie mit der Technik Encaustik geschaffen haben. „Den genauen Termin gibt es noch“, verrät Heide Binner.

Vielmehr hat sie sich jahrzehntelang auch als Lehrerin dafür eingesetzt, Kunst und Kreativität Kindern nahezubringen. Das macht sie auch heute noch. Zum Beispiel in der Ateliergemeinschaft Schöpfrad.

Am 2. Februar laden dann die Frauen der Schreibwerkstatt um Grit Schiffter in das Lescafè ein. Auch hier wird um 16 Uhr gestartet. Die Frauen möchten heitere Alltagsgeschichten zum Besten geben.

Der Mythos um das Bernsteinzimmer macht auch vor der Bibliothek nicht halt. Und deshalb möchte der Historiker Michael Münchow im Lesecafé am 2. März um 16 Uhr die Frage nach dem Verbleib des Bernsteinzimmers beantworten. Dieses war übrigens einst ein Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren Peter den Großen. Nach dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 wurde es von der Wehrmacht erbeutet und nach Königsberg gebracht. Dort verliert sich die Spur.

Komödiantin ist im Sommer zu Gast

Einen kurzen Ausblick auf den Sommer gibt Susanne van Treek auch noch. Denn dann wird zur traditionellen Sommernachtslesung Tatjana Meissner erwartet. Die Komödiantin, die bereits zwei Mal in Aschersleben zu einer Lesung eingeladen hat, wird dann ihr neuestes Buch vorstellen. „Der Kartenverkauf dafür beginnt im Frühjahr“, so die Bibliothekschefin. (mz)