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Berufsberatung Berufsberatung in Aschersleben: Hochschulen und Firmen werben um Schüler am Gymnasium Stephaneum

Von Detlef Anders 18.03.2019, 12:56
Berufsorientierungstag am Gymnasium Stephaneum. Auch die Bundespolizei präsentierte sich.
Berufsorientierungstag am Gymnasium Stephaneum. Auch die Bundespolizei präsentierte sich. Frank Gehrmann

Aschersleben - Dutzende Stände in der Turnhalle und zahlreiche Vorträge in den Klassenräumen – Schüler, die noch keine Idee haben, was sie später einmal werden möchten, konnten sich am Sonnabend im Gymnasium Stephaneum Anregungen holen. 48 Firmen und Institute trugen am 12. Berufsorientierungs- und Studieninformationstag bei, dass Berufs- oder Studienwünsche reifen. Vier Stunden lang stellten sie sich den Fragen.

Ehemalige Schülerin Lara Kramer studiert nun an der Uni Magdeburg

Für einige ehemalige Schüler war es sogar ein Heimkommen. Lara Kramer (20) war bis zum letzten Sommer noch als Schülerin hier. Nun hielt sie einen Vortrag für die Magdeburger Uni und erklärte den Unterschied zur Ausbildung in Halle. „Ich möchte die Vorzüge vom Standort Magdeburg durchgehen“, erklärte die angehende Humanmedizinerin vor dem Vortrag nur wenig aufgeregt.

Paul Schlachczikowski hat nach dem Abi gerade ein Freiwilliges Ökologisches Jahr eingelegt und warb seinerseits für die Vorzüge des FÖJ. „Das ist selbstverständlich, wenn man gefragt wird“, sagte er zum Grund seines Kommens. „Wenn man nicht weiß, ob man studieren will oder eine Berufsausbildung absolviert, ist so ein Jahr nicht verkehrt.“

Die Schüler konnten sich nicht nur über die beiden großen Unis, sondern auch über die Hochschulen oder Fachhochschulen des Landes und darüber hinaus informieren. „Die Entscheidung für duales Studium, Universität, Hochschule, Fachhochschule, Fachschule, In- oder Ausland, Bildungskredit, Nebenjob und mehr ist nicht einfach.

Frank Roch von der HTWK Leipzig ist enttäuscht

Wir wollen mit Ihnen gemeinsam diese Entscheidungsfindung erleichtern“, hatte die Schule in der Einladung geworben. Frank Roch von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig war erstmals dabei. „Ich hatte nur drei Gäste in meinem Vortrag. Warum nimmt man das nicht an?“, fragte er sich. Den Veranstaltern um Enrico Friedel-Treptow wollte er keinen Vorwurf machen. „Es ist alles gut organisiert.“

Eine Studentin aus Oldenburg warb für den grünen Campus der Hochschule Harz in Wernigerode und die vielen Studienrichtungen. Gefragt waren vor allem die dualen Studiengänge, wie sie auch die Bundespolizei anbietet. Kevin Braese hatte mit seinem Mitstreiter eine Körperschutzausrüstung von Helm bis Mehrzweckstock mitgebracht und zog so viele der Schüler an.

Mädchen interessierten sich für eine militärische Laufbahn

Er wies aber auch auf die Fachhochschule der Landespolizei gegenüber von seinem Stand hin. Interesse hatten auch einige Mädchen an einer militärischen Laufbahn. Hier wurde aber auch auf die Möglichkeit hingewiesen, zivile Berufe ohne Waffen zu erlernen. Ein duales Studium möchte Vitas Weber aus der 11. Klasse absolvieren. „Ingenieurwissenschaften finde ich sehr interessant.“

Neben der Möglichkeit zu einem Austauschschuljahr einer großen Organisation oder einem Au-Pair-Jahr wurde auf die Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahre hingewiesen. „Viele Schüler sind sehr schüchtern und trauen sich nicht, uns anzusprechen“, bedauerte Elisabeth Altmann von der Caritas.

IPK Gatersleben, Rulmeca Aschersleben und Autohaus Schmidt werben um künftige Facharbeiter

Berufsausbildungsmöglichkeiten zeigten Unternehmen der Region auf. Im IPK Gatersleben werden nicht nur Chemielaboranten ausgebildet, sondern auch Informatiker, Elektroniker oder beispielsweise Köche, sagte Ute Linemann. „Die Akademisierung geht immer weiter voran“, bedauerte Nico Wasserberg, Ausbilder bei Rulmeca Aschersleben, dass die meisten Gymnasiasten studieren wollen.

Denis Horn, Verkaufsleiter beim Autohaus Schmidt und Söhne, hofft, dass sich einige Abiturienten für eine Ausbildung im Autohaus entscheiden, weil die Anforderungen in den kaufmännischen Berufen wie in der Werkstatt extrem steigen. „Das ist ein Beruf, der Spaß macht“, warb Justin Fabianski, der bei Tonfunk in Ermsleben den Beruf des Elektronikers für Geräte und Systeme erlernt.

Nach den Gymnasiasten nutzten auch einige Sekundarschüler die Möglichkeit zum Besuch der Bildungsmesse. Anja Postler aus Gatersleben war mit ihrer Tochter, die an der Seelandschule lernt, gekommen. „Das ist eine gute Idee“, sagte sie. Sie hatte aber nur durch Zufall in der Zeitung von dem Angebot am Tag zuvor erfahren und würde sich eine breitere Werbung für solch wichtige Veranstaltung wünschen. (mz)