Baustellentag in Aschersleben Baustellentag in Aschersleben: Vor dem Wassertor, wo Fabrikanten wohnten

Aschersleben - Die vier Damen im Treppenhaus stecken die Köpfe zusammen. Ganz genau studieren sie die Grundriss-Pläne für die Wohnungen, die im Haus Vor dem Wassertor 18 entstehen sollen. Sie sind aus reiner Neugier zum Baustellentag gekommen.
Noch gehört Fantasie dazu, sich das Wohnen in dem viergeschossigen Altbau vorzustellen. Doch die Strukturen sind nun, nachdem das Gebäude entkernt ist, schon erkennbar.
Die Aschersleber Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW) hat das imposante Haus schon vor Jahren erworben, wie Lars Graefe von der AGW sagt.
Doch etwas damit anfangen kann die Wohnungsgesellschaft erst, nachdem sie einen Anbau, den Durchgang und die beiden danebenstehenden Gebäude, in denen sich zwei Pizzerien befinden, erwerben konnte.
Freunde der italienischen Teigfladen müssen eine Schließung der Restaurants nicht fürchten, diese bleiben laut Graefe unangetastet.
Baustellentag in Aschersleben: Auch altengerechte Wohnungen
Das gesamte Areal ist Teil der ehemaligen Wolldeckenfabrik, die Hallen und andere Betriebsgebäude befinden sich noch im hinteren Teil des Geländes.
Auch hier würde sich die AGW engagieren und altengerechte Wohnungen errichten. „Doch das ist noch Zukunftsmusik“, wie Geschäftsführer Mike Eley sagt.
Zunächst konzentrieren sich die Bauarbeiten auf das Vorderhaus. Nach Recherchen der Gesellschaft wurde dies um 1900 errichtet, die Fassade weist spätbarocken Zierrat auf.
Das unter Denkmalschutz stehende Haus war zum Teil Wohnhaus des Fabrikanten und beherbergte auch Geschäftsräume.
Baustellentag in Aschersleben: Anfang 2019 können Mieter einziehen
1,5 Millionen Euro wird die AGW hier investieren. Bisher ist das Gebäude entkernt, Fehlstellen sind geschlossen, Zwischenwände entfernt. Es wird ein Fahrstuhl eingebaut, der über das „Aufzugsprogramm“ der Investitionsbank Sachsen-Anhalt gefördert wird.
Spätestens Anfang 2019, so der Geschäftsführer, könnten die Mieter hier einziehen.
Acht moderne und individuelle Zwei- bis Fünf-Raum-Wohnungen, verteilt auf fünf Etagen, sollen hier entstehen. Die Wohnungen sind zwischen 64 und 143 Quadratmeter groß.
Die Projektbegleitung hat das Planungsbüro Wohlrab, Landeck und Cie. übernommen. Die regelmäßigen Baustellentage werden von den Ascherslebern sehr gut angenommen.
Zu diesen kommen nicht nur Wohnungssuchende, sondern auch viele, die sich über die Bautätigkeit der städtischen Wohnungsgesellschaft informieren möchten. (mz)