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Ateliergemeinschaft Schöpfrad Ateliergemeinschaft Schöpfrad: Zeit zu feiern und zu ernten

Von marianne bothe 06.04.2014, 15:38
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Ateliergemeinschaft wurde im Grauen Hof eine Ausstellung eröffnet
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Ateliergemeinschaft wurde im Grauen Hof eine Ausstellung eröffnet Frank Gehrmann Lizenz

aschersleben/MZ - Zeit zu ernten. Die Ateliergemeinschaft Schöpfrad hat Geburtstag und feiert ihr 20-jähriges Jubiläum, wie es am schönsten ist: mit Kindern und ganz vielen Freunden. Am Samstagnachmittag gehörte der Graue Hof in Aschersleben dem Verein aus der Wassertormühle und seinen Gästen. Die zahlreichen Kinder der Ateliergemeinschaft aus 20 Jahren gemeinsamen Weges hängen in diesem Fall in einer Auswahl gerahmt an den Wänden und erzählen mittels Bildsprache kleine, eigene Geschichten. Sie füllen die Räume und können noch bis zum 16. Mai in einer Ausstellung besichtigt werden.

Die Geburtstagsparty „Ernte 20 - die Arbeit trägt Früchte“ soll sich über das gesamte Jubiläumsjahr 2014, weitere Höhepunkte und mehrere Expositionen erstrecken. „Genau so haben wir uns das damals vorgestellt“, begrüßt Ernst Karl vom Böckel die Gäste zur Ausstellungseröffnung im Grauen Hof und freut sich, seine Räume für diesen Zweck zur Verfügung stellen zu dürfen. „Das war unser Ziel von Anfang an. Sich treffen in Aschersleben, jeder entwickelt sein eigenes Profil, und wir können uns dabei gegenseitig unterstützen.“

Auch Oberbürgermeister Andreas Michelmann zeigt sich stolz auf die aktiven Vereine seiner Stadt und erklärt ein weiteres Ansinnen aus der Zeit vor 20 Jahren, das gut gelungen ist: die übernommenen Gebäude wurden Heimstatt der Interessengruppen, lebten mit ihren neuen Nutzern auf, entwickelten eigene Kontur und geben dem künstlerischen Leben immer wieder neue Impulse. Michelmann hat mal recherchieren lassen, wie viele Künstler Aschersleben in den letzten hundert Jahren hervorgebracht hat, die auch von ihrer Kunst leben konnten. Es seien sage und schreibe 47, nennt er eine Zahl und Besonderheit, die für Aschersleben steht.

„Wir alle suchen die Schönheit in der Kunst, aber auch in der Kommunikation untereinander“, brachte vom Böckel einen weiteren wesentlichen Punkt in die sehr gut besuchte Eröffnungsrunde mit ein, die musikalisch von Schülern des Stephaneums umrahmt wurde.

Ateliergemeinschaft gründete sich 1994

Die Ateliergemeinschaft Schöpfrad gründete sich im April 1994 als Verein mit sieben Mitgliedern. Die Wassertormühle in Aschersleben ist ihr Zuhause und gab ihr auch den Namen. Unzählige Stunden in Freitags- und Samstagstreffen dienten seitdem dazu, sich künstlerisch ausdrücken zu können.

Vereinsvorsitzender Wolfgang Lönnig dankt seinen Mitgliedern in großer Runde und öffentlich dafür, dankt für ihr kulturelles und soziales Engagement. Denn vor allem die künstlerische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt ihnen am Herzen. Rudi Sternbeck, der langjährige und inzwischen verstorbene Vorsitzende, und Heide Binner stehen mit ihren Namen dafür. Immer wieder fällt an diesem Nachmittag der Name Sternbeck. Lönnig erinnert in seinen Grußworten an den Mann, der über viele Jahre den Verein und seine Arbeit prägte und mit Humor an die Dinge heranging.

Das bestätigt auch Andreas Michelmann, der sich erinnert an eine Bürgerpreisvergabe der Stadt vor Jahren an Rudi Sternbeck: „Der Preis ist ja ganz schön, aber 500 Euro wären auch nicht schlecht“, raunte der ihm wohl damals augenzwinkernd zu bei der Verleihung. Seitdem sei der Bürgerpreis der Stadt Aschersleben mit einer Geldsumme dotiert.

Sternbeck lebt in der Erinnerung weiter, aber heute führt Christopher Jöhring die künstlerische Arbeit des Vereins an. „Er ist quasi Rudis Meisterschüler und hat - über die Station Burg Giebichenstein - inzwischen erfolgreich die Nachfolge angetreten“, erzählt Wolfgang Lönnig aus dem Vereinsleben. Mit Chris kamen neue Ideen und jüngere Leute in die Ateliergemeinschaft.