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Tourismus-Wirtschaftler Aschersleber Kulturanstalt: Verwaltungsrat stimmt für Matthias Poeschel als neuen Vorstand

Von Harald Vopel 29.11.2018, 11:57
Uganda, Tadschikistan, Wernigerode und jetzt Aschersleben: Matthias Poeschel wird neuer Chef der Kulturanstalt.
Uganda, Tadschikistan, Wernigerode und jetzt Aschersleben: Matthias Poeschel wird neuer Chef der Kulturanstalt. Frank Gehrmann

Aschersleben - Die Aschersleber Kulturanstalt (Aka) bekommt einen neuen Chef. Anfang des Jahres 2019 wird Matthias Poeschel das inzwischen vakante Amt des Aka-Vorstandes von Beate Kramer, die die Anstalt seit deren Gründung im Jahr 2011 bis Ende Oktober 2018 geleitet hatte, übernehmen. Kramer hatte aus persönlichen Gründen gekündigt, um sich beruflich anderweitig zu orientieren, hieß es aus dem Rathaus.

Die Entscheidung für Poeschel fiel am Montagabend in einer Sitzung des Verwaltungsrates der Kulturanstalt. Matthias Poeschel war einer von insgesamt neun Kandidaten, die sich auf eine Ausschreibung der Stadt Aschersleben zur Neubesetzung der Stelle hin beworben hatten.

Verwaltungsrates der Kulturanstalt entschied sich für Matthias Poeschel

Der gebürtige Ascherslebener, der - wie er betont - sein Abitur am ehemaligen Gymnasium Ascaneum abgelegt hat, hat an der Hochschule Harz Tourismus-Wirtschaft studiert und ist derzeit noch Projektkoordinator für Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit an der Hochschule Harz in Wernigerode.

Für Poeschel hätten dessen fachliche Qualifikation, vielfältigen Erfahrungen in unterschiedlichsten Bereichen der Tourismus- und Kulturförderung und nicht zuletzt die Verbindung zu seiner Heimatstadt Aschersleben gesprochen, erklärte Oberbürgermeister und Vorsitzender des Aka-Verwaltungsrates Andreas Michelmann auf MZ-Anfrage.

Michelmann lobt Qualifikation und Erfahrungen von Poeschel

In einem Porträt auf der Internetseite der Hochschule Harz ist über Matthias Poeschel unter anderem zu lesen: „Während des Studiums sammelte der gebürtige Aschersleber bereits wertvolle Praxiserfahrungen fernab der Heimat in Uganda und Ecuador. Nach seinem Abschluss engagierte er sich jedoch zunächst für die eigene Heimatregion, unter anderem als Geschäftsführer der Tourismus-Marketing Sachsen-Anhalt GmbH. Nach fast zehn Jahren packte ihn erneut die Entdeckerlust.“

Und die hatte ihn im Jahr 2013 schließlich nach Tadschikistan geführt. Dort arbeitete er als Berater in Sachen Tourismusförderung für die Aga Khan Foundation - eine der größten Nichtregierungsorganisationen für Entwicklungshilfe.

Verschiebt sich nun der Schwerpunkt der Arbeit der Kulturanstalt?

Nachdem die ehemalige Chefin der Aschersleber Kulturanstalt, Beate Kramer, vor allem in den Bereichen Kunst und Kultur Akzente gesetzt hat, bleibt abzuwarten, ob sich mit dem Tourismus-Wirtschaftler Poeschel an der Spitze der Kulturanstalt der Schwerpunkt der Arbeit möglicherweise verschiebt.

Über seine Ideen und Pläne wolle er in Kürze sprechen, teilte der auf eine MZ-Anfrage hin mit. Dem Gründungsgedanken der Anstalt würde eine Schwerpunktsetzung auf den Tourismus jedenfalls nicht widersprechen. Schließlich wollte die Stadt Aschersleben seinerzeit den Schwung der Landesgartenschau 2010 nutzen, um ein Signal in die touristische Landschaft der Region zu senden, wie es in einer Mitteilung der Stadt hieß.

Zoo, Bestehornhaus, Museum und Kriminalpanoptikum gehören zur Kulturanstalt

Nachdem sich bereits solche Einrichtungen wie der Zoo, das Bestehornhaus, das Museum und Kriminalpanoptikum und schließlich auch die Gartenschauflächen unter dem Dach der neuen Kulturanstalt wiederfanden, wurde der auch die Vermarktung des Tourismus übertragen. Eine neue Tourist-Information wurde eröffnet und wird seitdem von der Anstalt betrieben.

Diese - damals neue - Struktur der Tourismusvermarktung im Rahmen der Kulturanstalt löste seinerzeit übrigens nicht bei allen Beteiligten Begeisterungsstürme aus. Bis dahin hatte sich nämlich der 1995 gegründete Ascherslebener Verkehrsverein um den Tourismus in der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts gekümmert. Dessen Geschäftsstelle in der Taubenstraße wurde schließlich geschlossen und der Verkehrsverein löste sich auf.

(mz)