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Aschersleben Aschersleben: Duo «KlangArt» beschert krönenden Abschluss

Von INGEBURG ORLAMÜNDE 04.12.2011, 16:23

ASCHERSLEBEN/MZ. - Es war ohne Zweifel ein krönender Abschluss des erfolgreichen Konzertjahres 2011 und der Kammermusikreihe Moment musical überhaupt, das Konzert mit dem Duo KlangArt, am Donnerstag, dem 1. Dezember, vor dem historischen Kamin.

Im ausverkauften Rathaussaal erlebten die Musikfreunde aus nah und fern Cornelia Bernadette Burdack und Pauline Jaroszewski vierhändig spielend am Flügel mit einem perfekt inszenierten, facettenreichen und anspruchsvollen Programm. Ausgestattet mit glänzenden pianistischen Fähigkeiten bewiesen die beiden sympathischen Künstlerinnen Dynamik, Intensität sowie eine hochgradige Spielkultur und faszinierten mit ihrer Musikalität, Innovation und großen Spielfreude das Konzertpublikum.

Eingeleitet wurde das Programm mit Teilen aus der Dolly-Suite op. 56 von Gabriel Fauré, kleinen Geburtstagsüberraschungen für Heléne Bardac, der Tochter der Sängerin Emma Bardac, die Fauré von Herzen liebte. Mit musikalischer Lebendigkeit und Freude wurden die zum Teil mit skurrilen Titeln versehenen Stücke "Mi-a-ou" (Kindersprache: Monsieur Raoul), "Le jardin de Dolly" (Der Garten von Dolly) und "Kitty-Valse", ein Walzer für den Hund der Familie, interpretiert. Es folgten Camille Saint-Saëns "Dance macabre" - ein schaurig-schöner Totentanz - und Ludwig van Beethovens Fantasie opus 80, die allgemein als Vorstufe zur großen neunten Sinfonie Beethovens gilt. Hauptgedanke und Hauptinhalt dieses Werkes: Nacht und Stürme werden Licht. Hervorragend aufeinander eingespielt, zelebrierten die Pianistinnen das Präludium in c-Moll und zogen mit den sich mächtig auftürmenden Akkordfolgen, den donnernden Oktaven und brillanten Läufen das Publikum in ihren Bann.

Im Gegensatz dazu konnten die Musikfreunde nach der Pause "Morgenstimmung", "Anitras Tanz", "Solveigs Lied" und "In der Halle des Bergkönigs" aus Edward Griegs "Peer Synt-Suite" lauschen. Das Duo "KlangArt" offenbarte mit den schönsten Melodien Skandinaviens eine stimmungsvolle, fantastische Klangwelt voll Feuer, aber auch voll graziler lyrischer Schönheit. Nach Robert Schumanns "Bilder aus dem Osten" und Gustav Mahlers drittem Satz der 1. Sinfonie in einer Bearbeitung für Klavier zu vier Händen, standen noch Sergei Prokofjews "Tanz der Ritter" aus dem Ballett "Romeo und Julia" und Dmitri Schostakowitschs Walzer Nr. 2 aus der Jazz-Suite auf dem Programm, eine Filmmusik, die am 1. Dezember 1988 in London - 13 Jahre nach Schostakowitschs' Tod - uraufgeführt wurde und auch am 1. Dezember 2011 noch nichts von ihrem Reiz eingebüßt hatte.

So gestaltete sich das letzte Konzert der Kammermusikreihe mit höchst anspruchsvollen Stücken durch spürbar fein gesetzte Nuancen und Emotionen zu einem harmonischen Kunstgenuss. Mit musikantischem Schwung in vollkommener Perfektion demonstrierten Cornelia Bernadette Burdack und Pauline Jaroszewski die hohe Kunst des Miteinandermusizierens und ernteten stürmischen Beifall.