Aschersleben Aschersleben: Arzt befürchtet lange Wege für gehandicapte Patienten
ASCHERSLEBEN/MZ. - Ein Beleg dafür ist beispielsweise der Kampf einer Bürgerinitiative gegen die geplante Umleitung des Straßenverkehrs über die Worthstraße in Aschersleben (MZ berichtete). In diesem Zusammenhang ist auch Dr. Alfons Preden seit geraumer Zeit mit dem Ordnungsamt der Stadt Aschersleben im Gespräch - oder besser im Schriftverkehr.
Dabei geht der Arzt, der seine Praxis an der Ecke Linden- / Worthstraße führt, davon aus, dass es während der Zeit einer Umleitung in der Worthstraße keine Parkplätze geben wird. Das sei zumindest die Erfahrung aus früheren Umleitungen. Allerdings sei es schon jetzt mühsam und vor allem tagsüber so gut wie unmöglich, in diesem Teil der Stadt einen Parkplatz zu finden. Das bekämen vor allem ältere und gehbehinderte Patienten zu spüren, die eine von vielen Arztpraxen, die sich dort im näheren Umkreis befinden, aufsuchen wollen. Außerdem befinden sich in diesem Bereich zwei Apotheken, eine Physiotherapie, ein Hörakustiker und weitere Einrichtungen mit größerem Publikumsverkehr.
Deshalb hat sich Alfons Preden Gedanken gemacht und einen Vorschlag beim Ordnungsamt der Stadt eingereicht. Schriftlich! Das war im Juli des vergangenen Jahres. In seinem Schreiben schlägt der Arzt vor, in der Lindenstraße, Leopoldstraße und Gottfried-August-Bürger-Straße zumindest tagsüber Zonen mit Kurzzeitparkplätzen einzurichten. Mit dem Antwortschreiben, welches Preden wenig später ins Haus flatterte, wollte der sich nicht zufriedengeben. Grund: Das Ordnungsamt erläuterte ihm zwar das Laga-Verkehrskonzept mit dem Hinweis auf die Einrichtung von Parkplätzen am Walkmühlenweg und auf dem ehemaligen Baumaschinengelände, ging allerdings nicht auf das aus Predens Sicht absehbare Parkproblem für die gehandicapten Patienten ein. Ein zweiter Brief ging an das Ordnungsamt. Mit der Bitte, das Problem zugunsten der "gehbehinderten und / oder älteren Patienten" anzugehen.
Die Antwort war für den Briefeschreiber genau so ernüchternd wie beim ersten Mal. Allerdings etwas deutlicher: "Somit bleibt die Parksituation, wie sie momentan ist", schrieb der Chef des Ordnungsamtes, Jürgen Grzega. Der begründet seine Entscheidung damit, dass "die Einschränkungen der Umleitung nicht dazu führen dürften, dass Kurzparkzonen für Patienten und Kunden eingerichtet werden und die Belange der Bewohner unbeachtet bleiben". Zwar einigermaßen widersprüchlich, dafür aber einen Hoffnungsschimmer liefernd, war der nächste Satz. Darin geht Grzega davon aus, dass es doch - ohne eine Zahl zu nennen - zusätzliche Kurzzeitstellflächen geben könnte. Und tatsächlich - am 12. März teilte das Ordnungsamt mit, dass es zu den vorhandenen Kurzzeit- und Patientenparkflächen (29) sieben weitere vor dem Ärztehaus in der Lindenstraße geben wird.
Diese Nachricht macht Dr. Alfons Preden allerdings wenig glücklich. "Ich glaube, beim Ordnungsamt versteht man mein Anliegen nicht", so seine Reaktion. Aus seiner Sicht kann das Problem am besten mit einer größeren Anzahl von Kurzzeitparkflächen in der Lindenstraße - ab Einmündung Worthstraße in Richtung stadtauswärts - gelöst werden. Die Hoffnung will Preden jedenfalls noch nicht aufgeben.