60 Jahre "Harzfeuer" Achter Tomatentag Kleingartensparte Froser Straße Aschersleben: Andrang der Hobbygärtner im Tomatengarten

Aschersleben - Zumindest in Ostdeutschland ist sie bekannt wie der sogenannte Bunte Hund - die in der DDR gezogene Tomatensorte Harzfeuer. Eine F1 Hybride. Und weil die in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag feiert, standen die schmackhaften und rotleuchtenden Früchte am Sonnabend im Rampenlicht des achten Tomatentages in der Kleingartensparte Froser Straße. Initiiert wurde dieses Gärtner-Event wie immer von der Ascherslebener Tomatenfreundin Gisela Ewe.
Die in der DDR gezüchtete Sorte Harzfeuer ist seit 60 Jahren auf dem Markt
Selbst ein paar hundert Kilometer nehmen echte Tomaten-Fans inzwischen einmal im Jahr für die Anreise zum Ascherslebener Tomatentag in Kauf. Egel ob sie aus Dortmund, Dresden oder aus dem Erzgebirge kamen. Auch der Würzburger Veit Plietz stattete am Sonnabend dem Tomatengarten in der Sparte Froser Straße einen Besuch ab.
Sein Sohn habe ihn auf mehrere Zeitungsartikel zu diesem Thema aufmerksam gemacht, erzählt der Franke. Und so wollte er sich schon mal selbst überzeugen. Auch deshalb, weil er selbst eine Raritätengärtnerei betreibt. Zu Plietzs Bestand in Sachen Tomaten gehören immerhin rund 350 unterschiedliche Sorten.
Und weil neben den 30 von unterschiedlichen Betrieben gezogenen Harzfeuer-Tomaten mindestens noch einmal so viele unterschiedliche andere Sorten gezeigt wurden, habe sich die Reise nach Aschersleben schon gelohnt, meinte der Raritätengärtner aus Würzburg.
Günter Engelmann kommt gerne mit anderen Gartenfreunden ins Gespräch
Nicht ganz so weit war der Weg für Günter Engelmann. Auch wenn nicht gerade unbeschwerlich, weil er immer auf eine Mitfahr-Gelegenheit oder ein Taxi angewiesen sei. „Weil die Beine nicht mehr so wollen.“ Aber der Tomatentag hat im Jahreskalender für den gelernten Gärtner und seine Frau einen festen Platz.
Da gäbe es immer wieder Neues zu entdecken und man komme mit anderen Gartenfreunden ins Gespräch. So auch diesmal, als sich im Rahmen der Veranstaltung genügend Gelegenheiten zum Fachsimpeln boten. Tomaten habe er immer - auch wenn er später nicht mehr als Gärtner gearbeitet habe - in seinen Kleingärten gehabt.
Und auch jetzt noch, nachdem die Gartenarbeit zu mühselig geworden ist, findet sich auf dem heimischen Balkon immer ein Plätzchen für die roten Früchte. Einfach im Kübel oder Blumentopf. Und in Sachen Harzfeuer sei er inzwischen ein Experte. „Da erkenne ich auf dem Markt oder im Geschäft natürlich, welche Frucht eine echte Harzfeuer-Tomate ist, sagt der Ascherslebener.
Und er wisse auch, dass die meisten Pflanzen nicht mehr aus Deutschland, sondern eher aus der Türkei und vielen anderen Ländern, bis hin zu China, kommen. Hier in der Heimat dieser Sorte sei die Anzucht offensichtlich zu teuer.
Übrigens - der optimale Zeitpunkt zum Einpflanzen der Harzfeuer F1 ist abhängig von ihrem Standort. Denn im Gewächshaus kann sie dank der geschützten Umgebung bereits Mitte/Ende April eingesetzt werden. Ins Freiland sollte die Tomate jedoch frühestens nach den Eisheiligen und somit erst ab dem 20. Mai eingepflanzt werden. Doch nicht nur der Zeitpunkt spielt eine entscheidende Rolle, denn die Pflanzen sollten ein gewisses Wachstumsstadium erreicht haben. Im Idealfall ist die Tomate etwa 30 bis 40 Zentimeter hoch und hat bereits die erste Blütendolde gebildet. (mz)
