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Abfallzweckverband Nordharz Abfallzweckverband Nordharz: Müllsammler feiern Geburtstag

Von Hendrik Kranert 28.03.2004, 12:31

Halberstadt/MZ. - Halberstadts Landrat Henning Rühe (parteilos), der seit sechs Jahren der Verbandsversammlung vorsteht, erinnerte an die turbulente Zeit der Gründung: Aus Angst, bei der Müllentsorgung würden die gleichen Fehler gemacht wie bei der Abwasserbeseitigung, habe beispielsweise der Verein Haus und Grund eindringlich vor einer Kooperation der drei Landkreise gewarnt: Ein neuer Moloch würde entstehen, die Kreistage endgültig zu "Kaspertheater" ohne Entscheidungsgewalt verkommen. Doch das Gegenteil sei der Fall gewesen, so Rühe. Die Landkreise hätten erkannt, dass Effektivität eine bestimmte Größe brauche: "Dieser Verband war von Anfang an gut durchdacht und sehr effektiv." Er lobte ausdrücklich die Arbeit der Mitarbeiter unter der zehnjährigen Geschäftsführung von Michael Dietze.

Dabei waren die Anfänge alles andere als einfach. Personalratschefin Gabriele Kurschat erinnerte an die Enge der ersten Gemeinschaftsbüros, aus denen Mitarbeitern aus den drei Landkreisen nun zusammenarbeiten mussten. Nicht nur die anfänglich unterschiedlichen Gebührensätze und Entsorgungsmöglichkeiten in den drei Landkreisen mussten da bei Nachfragen berücksichtigt werden, sondern auch geographische Besonderheiten: So gibt es den Ort Suderode zweimal im Verbandsgebiet, wenngleich auch nur ein Bad. Wenn ein Mitarbeiter da das falsche Dorf erwischte, konnten plötzlich Müllgebühren günstiger oder auch teurer werden. Seit dem 30. November 2000 ist das Geschichte - da gibt es im Verbandsgebiet einheitliche Gebühren. Aber auch Weddersleben und Wedderstedt, Huy-Neinstedt und Neinstedt führten mitunter zu Verwirrungen. Henning Rühe räumte ein, dass nicht jede Entscheidung gut war, so mancher Plan nicht aufging.

Für ihn ist der Verbund nicht nur ein schlichter Abfallentsorger, sondern auch ein identitätsstiftendes Konstrukt: Der Name Nordharz sei nicht nur auf Städte oder Kreise bezogen, sondern auf eine ganze Region - Rühe spielte dabei wohl auch auf den bislang gescheiterten Versuch an, die drei Landkreise Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode zu fusionieren.