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Museum Kurhaus Museum Kurhaus: Beuys-Atelier in Kleve wird wiederhergestellt

30.10.2008, 10:42
Porträt des deutschen Künstlers und Kunstprofessors Joseph Beuys (Aufnahme vom November 1979). (FOTO: DPA)
Porträt des deutschen Künstlers und Kunstprofessors Joseph Beuys (Aufnahme vom November 1979). (FOTO: DPA) dpa

Kleve/dpa. - Das Künstler-Atelier von Joseph Beuys (1921-1986) in Kleve wird wiederhergestellt. «Der Ort, an dem Beuys zu demwurde, der er war», soll bis 2010 renoviert und saniert sein. Diessagte der Direktor des Museums Kurhaus in Kleve, Guido de Werd, amDonnerstag. Beuys hatte in dem Atelier von 1957 bis 1964 gearbeitet.Die ehemaligen Atelierräume in Westteil des bereits seit 1997 musealgenutzten Klever Kurhauses sollen künftig Beuys-Frühwerke sowieVideos seiner Aktionen beherbergen. Die Baukosten für das Atelier undweitere künftige Museumsräume betragen rund 2,9 Millionen Euro.

«Es soll die Energie von Beuys an dem Ort spürbar werden, wo ersie gesammelt hat», sagte ein Museumssprecher zur Wiederherstellungdes historischen Ortes: Der heute weltbekannte Künstler, der seit1961 Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie war, hatte das auszwei großen und mehreren kleineren Räumen bestehende Atelier nacheiner schweren Krise in den 50er Jahren angemietet.

Hier waren unter anderem das heute in Büderich bei Düsseldorf zusehende Mahnmal für die Kriegstoten sowie andere wichtige Frühwerkevon Beuys entstanden. Zu den Arbeiten aus dieser Zeit gehört auch dasgerade vom Museum mit Unterstützung der Sparkassen-KulturstiftungRheinland, der Sparkasse Kleve und des Landes NRW erworbene Keramik-Relief «Ohne Titel/Über eine Landschaft fliegender Schwan» (1957/58),das nach der Vollendung des Umbaus im Atelier gezeigt wird.

Das Klever Museum besitzt auch die umfangreichste Sammlung zumWerk des Beuys-Lehrers Ewald Mataré. Nun habe das Museum «dieeinmalige Chance, die Schnittstelle zwischen Lehrer und Schüler ineinem Haus spürbar zu machen», sagte der Museumssprecher. Die30 Jahre lang vom Klever Stadtarchiv im historischen Friedrich-Wilhelm-Bad genutzten Räumlichkeiten würden bei der Sanierung wiederin den baulichen Zustand des 19. Jahrhunderts zurückversetzt: «So,wie es Beuys kennengelernt und benutzt hat.»

Das Museum Kurhaus in Kleve hat im Jahrzehnt seines Bestehens mehrals 50 Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt und verfügt übereine profilierte eigene Sammlung vom Mittelalter bis zur Moderne. Mitder Sanierung sollen auch weitere Ausstellungssäle für dieMittelalter-Skulpturen und die umfangreiche Grafik-Sammlunggeschaffen werden. Das Haus war 2004 von den deutschen Kunstkritikernzum «Museum des Jahres» gekürt worden.