Merseburg Merseburg: 14 500 Besucher sahen Ausstellung von Willi Sitte

Merseburg/dpa. - 14 500 Besucher haben sich binnen einesJahres in Merseburg das Lebenswerk des Malers Willi Sitte angesehen.Das teilte die Galerie für Realistische Kunst am Montag mit. DieGalerie war am 28. Februar vergangenen Jahres, dem 85. Geburtstag desKünstlers, mit der Sitte-Schau eröffnet worden. Auf 550 Quadratmeternsind in dem Gebäude am Merseburger Dom noch bis zum 4. März Gemälde, Zeichnungen und Grafiken aus 60 Jahren Schaffenszeit zu sehen.
Am 10. März folgt die neue Ausstellung «Willi Sitte: Bilder, diesich einmischen» - mit Handzeichnungen, Lithographien undDruckgrafiken. Darunter seien viele Arbeiten, die bisher noch nichtzu sehen waren, teilte die Galerie weiter mit. Sitte gilt als einerder bedeutendsten deutschen Maler der Gegenwart. Allerdings ist eswegen seiner Vergangenheit als DDR-Kulturfunktionär auch umstritten.Die Galerie wurde durch die Sanierung der Domkurie und dieIntegration eines Neubaus für 2,6 Millionen Euro geschaffen. Das Hauswird von der Willi-Sitte-Stiftung betrieben.
Die 150 derzeit ausgestellten Werke - darunter die für Sittetypischen großflächigen Motive mit Akten und Arbeiterbildern wieChemiewerkern aus Leuna, Brigadiers oder Berg- und Fabrikarbeitern -stammen aus dem Privatbesitz des Künstlers. Sie entstanden zwischen1943 und 2002. Zur Galerie-Eröffnung vor einem Jahr war auch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gekommen. Sitte, 1921 in Kratzau(heute Tschechien) geboren, lebt seit 1947 in Halle.