1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Landespresseball: Landespresseball: «Ein bisschen Plan muss sein»

Landespresseball Landespresseball: «Ein bisschen Plan muss sein»

Von RALF BÖHME 06.11.2011, 18:59

Halle (Saale)/MZ. - Erst bei der evangelischen Kirchensynode in Magdeburg, dann eilt der Ministerpräsident zum Landespresseball nach Halle. Eines der größten Ball-Ereignisse zwischen Arendsee und Zeitz erlebt immerhin seine 20. Auflage.

Und Haseloff ist zum ersten Mal als Regierungschef eingeladen. Allgemeines Erstaunen: Genau um 22 Uhr steht Haseloff auf dem roten Teppich im Dormero-Hotel Rotes Ross. In Anspielung auf einen Hit von Stargast und Sänger Roberto Blanco scherzt Haseloff, den seine Frau Gabriele begleitet: "Ein bisschen Plan muss sein..."

Das trifft auch auf die Gastgeber vom Deutschen Journalisten-Verband zu. Nicht zufällig platzieren sie den Ministerpräsidenten neben Albrecht Hatton. Der Ehrenpräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau ist viel mehr als ein Stammgast auf dem Presseball. Vielleicht als einziger der 450 Besucher kann Hatton sagen: "Ich war immer dabei." Die Stimmung im Saal und im Land sei im Laufe der Jahre immer besser geworden. Kein Wunder, Sachsen-Anhalt habe schließlich Tritt gefasst und könne sich auch wirtschaftlich wieder sehen lassen.

Steif geht es auf dem Ball beileibe nicht zu. Mit Handschlag grüßt der Ministerpräsident den Doppel-Olympiasieger Waldemar Cierpinski, der an diesem Abend nicht nur feiert, sondern geschickt um Verbündete für den nächsten Mitteldeutschen Marathon im September 2012 und neue Laufprojekte im Burgenlandkreis wirbt. Auf offene Ohren stößt der umtriebige Hallenser beispielsweise bei Spitzenvertretern aus der chemischen Industrie und aus dem Bankensektor. Doch auch mancher Ballgast, der zuvor den Verführungen am üppigen Buffet mit regionalen Spezialitäten nachgibt, kommt angesichts des immer noch drahtigen Auftretens des 61-jährigen zur Erkenntnis: Man müsste auch mal wieder etwas Sport treiben. Erste Hilfe im Balltrubel verspricht ein mobiler Massage-Service, der Verspannungen nach allzu strapaziösem Tanz löst. Die erste Walzer-Runde eröffnet der Chef der AOK Sachsen-Anhalt, Ralf Dralle, mit Tanzpartnerin Conny Schulz. Der letzte Tanz endet drei Stunden nach Mitternacht. Solange halten es Liebhaber kubanischer Zigarren, so auch Rockröhre Petra Zieger, in der Raucher-Lounge aus. Auf Betreiben von Ex-Tatort-Kommissar Peter Sodann, der damit die deutsche Sprache retten will, erfolgt im Laufe des Abends die Umbenennung des Raumes in Raucher-Zimmer.