Kubanische Rhythmen: Luis Frank Arias und Mayra Veronica
Hamburg/Havanna/dpa. - Acht Jahre ist es her, dass der Film «Buena Vista Social Club» von Wim Wenders ins Kino kam und eine unerwartete Begeisterung für die traditionelle kubanische Musik auslöste. Allein das Soundtrack-Album hat sich mehr als zehn Millionen Mal verkauft.
Acht Jahre, in denen man die kubanische Musikszene mit ihren zahlreichen Talenten besser kennenlernen konnte. Mit dem Tod von Compay Segundo, Ibrahim Ferrer, Pio Leiva und Rubén Gonzàlez ist die Generation der traditionellen kubanischen Musiker des Buena Vista Social Clubs zwar nahezu ausgestorben, aber an kreativem Nachwuchs mangelt es nicht, wie allein die Kuba-Filme «Paraiso» und «Musica Cubana» in den letzten Jahren eindrucksvoll zeigten.
Es gibt hunderte junge Bands allein in Havanna, die für Kleingeld in Lokalen und auf den Straßen spielen. Luis Frank Arias, der mit den «alten Herren » noch musizierte, braucht das nicht mehr. Er hat sich längst einen Namen gemacht und gehört zu einer jüngeren Musiker-Generation, die traditionelle kubanische Musik an die Jetztzeit knüpft.
Elan hat der Mann, dessen jetzt erschienenes Album «Cuba Total» auf schwungvolle Weise Tradition und Moderne verbindet. Seine Mixtur aus Rock, Rap und Salsa, wo Bläser und E-Gitarren mit Elektronika prima harmonieren, ist unter dem Label Dirty Urban Sound im Angebot.
Aus Kuba stammt auch Mayra Veronica, die allerdings im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie nach Miami übersiedelte. Nach einer erfolgreichen Karriere als Model und Covergirl - drei Jahre hintereinander wurde sie von «FHM» unter die «Top 100 Sexiest Woman In The World» gewählt - hat die 30-Jährige jetzt mit «Vengo Con To» (Ich komme mit Allem) ihr Debüt als Sängerin vorgelegt.
Auch wenn das Album mit zahlreichen offenherzigen Fotos verziert ist, Mayra Veronica hat weit mehr zu bieten als einen makellosen Körper. Über ihren Stil sagte sie dem Onlinedienst «Latinrapper.com»: «Ich habe ziemlich viel Latinmusik miteinander gemixt, Salsa, Merengue, Reggaeton, Cumbia und Balladen - dazu kommt auch ein bisschen Hiphop-Feeling. Ich lasse die Welt teilhaben an einer Mischung, die ich mein ganzes Leben lang in Miami gehört habe, diesem multikulturellen Schmelztiegel», sagte die Newcomerin, die auf Spanisch und Englisch singt.
Sexy, tanzbar und explosiv ist «Vengo Con To» allemal: «Mayra Veronica's Stöhnen lässt Madonnas Erotica wie Bubblegum-Pop klingen», schrieb das Magazin «King» ganz treffend über das gelungene Debüt.