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Impressionismus Impressionismus: Berlin zeigt «Max Liebermann am Meer»

Von Marion Schierz 16.04.2011, 12:34
Das Gemälde «Badende Knaben» von Max Liebermann (1847-1935) aus dem Jahr 1902. (FOTO: DAPD)
Das Gemälde «Badende Knaben» von Max Liebermann (1847-1935) aus dem Jahr 1902. (FOTO: DAPD) dapd

Berlin/dapd. - Inspiriert vonden französischen Impressionisten entstanden von 1896 bis 1914Liebermanns über 100 Gemälde vom Meer.

Eine Auswahl ist ab Sonntag (17. April) in der Ausstellung «MaxLiebermann am Meer» in dessen Sommer-Villa am Berliner Wannsee zubewundern. In mehr als 50 Gemälden, Pastellen und Grafiken zeigtsich die Vielfalt der Meeres- und Stranddarstellungen des berühmtenjüdischen Künstlers, der 1927 Ehrenbürger seiner Heimatstadt Berlinwurde und sechs Jahre später, von den Nationalsozialisten verfemt,einsam und verbittert starb.

Zwtl.: Schau zeigt die Auseinandersetzung des Künstlers mit demMeer

Die Werke in der bis zum 15. August geöffneten Ausstellung zeigeneindrucksvoll Liebermanns Auseinandersetzung mit dem Meer. «DieBesucher erfahren, welche Motive den Maler besonders fasziniertenund sie erleben die besondere Atmosphäre der holländischenNordseeküste», ist sich Faass sicher. Mit den hellen Sandstränden,dem intensiven Licht und dem bunten Treiben der Sommergäste habesich Liebermann - Mitbegründer der Berliner Secession - eine ganzneue Motivwelt eröffnet. Liebermann, der als Wegbereiter dermodernen Malerei gilt, begann, die Impressionen des Lichtes infrischen Farben festzuhalten.

Bis dahin hatte sich Liebermann auf die Darstellung der Arbeitder einfachen Menschen konzentriert. Als er 1871 das erste Mal andie Nordsee nach Holland fuhr, galt das Meer «künstlerisch alsverbraucht», wie Faass erläutert. Die Künstler der vorherigenGeneration - der Romantik und Salonmalerei - hatten es umfangreichin vielen Facetten dargestellt.

Doch dann entdeckten die französischen Impressionisten das Meerfür sich als Motiv. Liebermann sammelte Werke von Claude Monet(1840-1926) und Edouard Manet (1832-1883). Dieser Einfluss habeLiebermanns Blick auf das Meer verändert. Seine Bilder wurden heller- er stellte den Strand unter unterschiedlichen Wetterbedingungenund damit in verschiedenen Lichtverhältnissen dar.

Zwtl: Verschollen gehaltenes Gemälde wird gezeigt

Eines der in der Schau präsentierten Bilder galt jahrelang alsverschollen und wird nun nach 80 Jahren das erste Mal wiederöffentlich ausgestellt. Das Werk «Am Strand von Noordwijk» (1908)sei seit 1930 in Privatbesitz, sagt Faass. Es sei bei einer Familiein Norddeutschland ausfindig gemacht worden.

Ein Mitglied der Familie hatte das Bild von dem Kunsthändler PaulCassirer (1871-1926) erworben. Der besondere Ausstellungort - dasSommerhaus Liebermanns - und die persönliche Vermittlung bewogen denBesitzer, das Werk als Leihgabe für die Ausstellung zur Verfügung zustellen, sagt Faass stolz.

Zwtl.: Villa ist seit fünf Jahren als Kunstmuseum zugänglich

Die Ausstellung ist die bislang größte Sonderausstellung derLiebermann-Villa seit ihrer Eröffnung als Kunstmuseum vor fünfJahren. Die Villa am Wannsee ließ der Künstler 1909 errichten undnannte sie stolz sein «Schloss am See». Die Rettung undWiederherstellung der Villa ist dem bürgerschaftlichen Engagementder 1995 gegründeten Max-Liebermann-Gesellschaft zu verdanken. 2006waren die Restaurierungs- und Umbaumaßnahmen abgeschlossen und Hausund Garten als Liebermann-Museum zugänglich.

Die Liebermann-Villa in Berlin-Wannsee. (FOTO: DPA)
Die Liebermann-Villa in Berlin-Wannsee. (FOTO: DPA)
dpa-Zentralbild