Fernsehen Fernsehen: Heftiger Historikerstreit über Rommel-Film

Stuttgart/dapd. - Der Streit um den geplanten SWR-Spielfilm überden ehemaligen Generalfeldmarschall Erwin Rommel verschärft sichweiter: So will die Filmproduktionsfirma die Historikerin CorneliaHecht verpflichten, sich zu dem Drehbuch nicht mehr öffentlich zuäußern. Eine entsprechende Unterlassungsverpflichtungserklärung gingmittlerweile im Haus der Geschichte Baden-Württemberg ein, wie dasMuseum am Freitag mitteilte.
Hecht, die Rommel-Spezialistin der Institution ist, hatte denProduzenten «eine fragwürdige Darstellung» Rommels vorgeworfen undauf historische Ungenauigkeiten des Drehbuches hingewiesen. Außerdemkündigte sie ihren Vertrag als Beraterin.
Der Leiter des Hauses der Geschichte, Thomas Schnabel,kritisierte das Vorgehen der Produktionsfirma und verteidigte Hecht.Sie sei eine der besten Rommel-Kennerinnen der Historikerzunft, diesich mit allen wichtigen Quellen über Erwin Rommel beschäftigt habe.
«Ich stelle mir die Frage, warum eine inhaltlicheAuseinandersetzung darüber, wie Erwin Rommel zu deuten ist, mitjuristischen Mitteln unterbunden werden soll?», sagte er und fügtehinzu: «Und was erwartet die Produktionsfirma eigentlich von einerBeraterin, deren kritische Einwände offensichtlich nicht gefragtsind?» Gerade bei einem Thema, das sich mit der NS-Herrschaftbeschäftige, sollte doch das Recht auf freie Meinungsäußerunggelten.