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Denkmäler Denkmäler: Aus für größte Förderbrücke der Welt?

28.03.2001, 11:27

Leipzig/dpa. - Der größten Braunkohleförderbrücke der Welt im ehemaligen Tagebau Zwenkau bei Leipzig droht das Aus. Das Innenministerium in Dresden werde kein Geld für die Rettung des 523 Meter langen technischen Denkmals zur Verfügung stellen, sagte Pressesprecher Thomas Uslaub am Mittwoch. Er betätigte damit einen Bericht der «Leipziger Volkszeitung» vom gleichen Tag. Nach zuletzt vorgelegten Plänen würden die Kosten für die Rettung, Sanierung und Vorbereitung einer Folgenutzung der 1939 in Betrieb genommenen Brücke etwa 44 Millionen Mark betragen, sagte der Sprecher des Sächsischen Innenministeriums Thomas Uslaub. Nicht etwa Desinteresse an der Erhaltung, sondern viel mehr die außerordentlich angespannte Haushaltslage sei der Hintergrund.

Unterdessen hat der «Verein zur Rettung der Förderbrücke» noch Hoffnung. Es gebe private Interessenten, die sie in zehn Jahren betreiben wollen, sagte Manuel Fränkel vom Verein und Projektleiter in der Südraum Leipzig GmbH. Man wolle jetzt Möglichkeiten suchen, die 8,8 Millionen Mark Kosten zur Rettung weiter zu reduzieren. Gelingt das nicht, wird die Brücke im August gesprengt.

Die Förderbrücke im stillgelegten Tagebau Zwenkau sollte als Seebrücke in einem gefluteten Restloch mit Hafen, Hotel- und Kongresszentrum sowie einem Bergbaumuseum Touristen anlocken. Das ein solches Projekt funktionieren könnte, zeige der nahe gelegene ehemalige Tagebau Cospuden. «In zehn Jahren wird in der Region Leipzig nichts mehr an den Bergbau erinnern, der hier mehr als 100 Jahre intensiv betrieben wurde», sagte Fränkel. Vielmehr werde es eine Seenlandschaft südlich der Messestadt geben. Deshalb sei der Erhalt der Brücke wichtig.