Zweitwohnsitz Zweitwohnsitz: Wer sich nicht anmeldet, muss zahlen
Halle/mz-web. - Egal, wofür sich Krause entscheidet, die Ummeldung des Wohnsitzes hat Folgen.
Zweitwohnsitzsteuer
Wenn der Hauptwohnsitz geändert wird, gibt es einige Dinge, die man bereits im Vorfeld beachten sollte: Der wichtigste Punkt ist die so genannte Nebenwohnsitzsteuer. Wenn man also seinen bisherigen Hauptwohnsitz nicht ändern möchte, so muss die neue Wohnung, egal ob Wohngemeinschaft oder Wohnheim, als Nebenwohnsitz angemeldet werden. Damit verbunden sind nicht unerhebliche Kosten. Die Stadt Halle erhebt seit Januar 2004 zehn Prozent der Nettokaltmiete pro Jahr als Zweitwohnsitzsteuer. Bei einer Kaltmiete von 150 Euro im Monat entstehen im Jahr 180 Euro, also mehr als eine zusätzliche Monatsmiete. Wer seiner Meldepflicht nicht innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen einwöchigen Frist nachkommt, muss mit einem Bußgeldverfahren von bis zu 2500 Euro rechnen. Die Strafe in dieser Höhe wurde bisher jedoch noch nicht verhängt, so die Stadtverwaltung.
Versicherung
Weitere Änderungen ergeben sich bei Versicherungsangelegenheiten. Die Gültigkeit der Mitversicherung über die Eltern sollte im Einzelfall geprüft werden. Generell keine Probleme gibt es bei der Krankenversicherung. Bis zum 25. Lebensjahr steht die beitragsfreie Familienversicherung zur Verfügung. Anders sieht es dagegen bei der Hausratversicherung aus, diese ist in der Regel bereits für den Nebenwohnsitz abzuschließen. Über die Kosten dieser Versicherung können keine pauschalen Aussagen getroffen werden, da sie unter anderem von der Wohnungsgröße abhängt. Auch bei Haftpflicht und Rechtsschutz gibt es keine Probleme, so lange man sich in der Berufsausbildung oder im Studium befindet.
Auto
Für Studenten mit einem Auto spielt die Haupt- und Nebenwohnsitzfrage keine Rolle denn ein Auto ist da anzumelden, wo es den regelmäßigen Standort hat. Auch für steuerliche Vergünstigungen der Eltern wie Kinderfreibetrag oder Kindergeld geben nicht der Wohnsitz des Kindes sondern deren Ausbildungsgrad und die finanzielle Situation der Kinder den Ausschlag. Deshalb können sie für Studenten geltend gemacht werden.
Entscheidet sich Manuela Krause für einen Hauptwohnsitz in Halle, kann sie dadurch die Kosten für die Nebenwohnsitzsteuern sparen. Mit der Ummeldung müsste sie die Adresse im Personalausweis ändern lassen und bestimmte Behörden wie zum Beispiel die Krankenkassen informieren. Bei der nächsten Bürgermeisterwahl kann die junge Studentin dann in Halle wählen, denn das Wahlrecht ist ausschließlich vom Hauptwohnsitz abhängig. An ihren neuen Nebenwohnsitz, die Stadt Wernigerode, muss sie im Übrigen keine Steuern zahlen, da sie dort bei ihren Eltern wohnt.