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Top 100 Sachsen-Anhalt Top 100 Wirtschaft: Diese Firmen haben die meisten Jobs geschaffen

Von Steffen Höhne 14.12.2017, 08:15
Die Total-Erdölraffinerie in Leuna bleibt der Umsatzriese.
Die Total-Erdölraffinerie in Leuna bleibt der Umsatzriese. dpa

Magdeburg - Die Stimmung in der Wirtschaft Sachsen-Anhalts bleibt laut Nord/LB gut. Die Landesbank für Sachsen-Anhalt hat am Mittwoch die Rangliste der 100 größten Unternehmen des Landes im Jahr 2016 veröffentlicht. Die MZ stellt die wichtigsten Ergebnisse vor und nennt Auf- und Absteiger:

Wer sind die größten Arbeitgeber? Welche Firmen haben die meisten Jobs geschaffen?

Wie im Vorjahr führt die Deutsche Bahn die Rangliste mit 7.366 Mitarbeitern an. Es folgen die Deutsche Post und das Chemie-Unternehmen Dow.

Die Ameos-Kliniken haben mit 100 Neueinstellungen den Sprung auf Platz vier geschafft. Besonders stark ist die Zahl der Mitarbeiter bei der Dessauer Pharma-Firma IDT Biologika (plus 429), beim Magdeburger Energiedienstleister Getec (300) und bei der Drogerie-Kette Rossmann (200) gestiegen.

Studien-Autor Torsten Windels betont, dass sich „Veränderungen auch durch Firmenkäufe ergeben“. Deutliche Personalrückgänge gab es bei der Solarfirma Hanwha Q-Cells (minus 220 Stellen), bei Bosch Service Solution Magdeburg (minus 132) und dem Magdeburger Schwermaschinen-Hersteller FAM (minus 121).

Welche Firmen erzielen den meisten Umsatz?

In der Tabelle sind die umsatzstärksten Firmen des Landes aufgelistet. Trotz eines Umsatzrückgangs von 18 Prozent bleibt die Total Erdöl-Raffinerie in Leuna mit vier Milliarden Euro Jahreserlös das größte Unternehmen im Land.

Der Rückgang dürfte auf die schwankenden Ölpreise zurückgehen, sagt aber wenig über die Leistungskraft des Unternehmens aus. Von den Top 100 kommen laut Studienleiter Windels 62 Unternehmen aus der Industrie.

Die Chemie dominiert mit 14 Unternehmen, gefolgt vom Ernährungsgewerbe mit zwölf Firmen. Der höchste Neueinsteiger ist der Metallverarbeiter Novelis aus Nachterstedt (Salzlandkreis) auf Platz vier. Das Unternehmen hatte 2015 seine Zahlen nicht gemeldet.

Deutliche Umsatzsteigerungen verbuchte die Drogerie-Kette dm, die sich um 13 Positionen auf Platz 70 verbesserte. Steil bergauf ging es auch beim Magdeburger Biosprit-Hersteller Glencor auf Position 34.

Wie sieht die regionale Verteilung aus?

Bei der Verteilung dominieren weiter die beiden Großstädte Magdeburg mit 16 notierten Unternehmen und Halle mit zehn Firmen. Mit mehr als fünf Unternehmen sind auch die Städte Merseburg/Leuna, Bitterfeld-Wolfen und Wernigerode/Ilsenburg (Harz) vertreten.

Wie gut geht es den Unternehmen wirtschaftlich?

Die Nord/LB sieht eine stabile wirtschaftliche Lage. Bank-Vorstand Hinrich Holm sagte: „Die Firmen investieren wieder mehr.“ Das spreche für eine positive Entwicklung in der Zukunft. Insgesamt gab es bei den Top-100-Firmen jedoch im Jahr 2016 nur eine leichte Umsatzsteigerung.

Dabei sind große negative Ausschläge wie bei der Total Raffinerie bereits herausgerechnet - sonst stände ein Minus von drei Prozent. Nach Worten von Holm macht der wichtigen Ernährungsbranche noch immer das Russland-Embargo zu schaffen. „Die Folgen sind weiter spürbar“, so Holm.

Was ist die größte Herausforderung für die Unternehmen?

In dem Punkt sind sich Holm und Windels sicher: die Fachkräftesicherung. Nicht nur Ingenieure fehlen in vielen Unternehmen. In einigen Bereichen, wie etwa der Backbranche, sind auch die Facharbeiter knapp. Laut Holm ist es Aufgabe der Unternehmen, über Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen ihren Fachkräftebedarf zu sichern.

Wie sieht die weitere Entwicklung aus?

Nach der Erhebung der Nord/LB streben zwei Drittel der Unternehmen in diesem Jahr ein Wachstum von rund fünf Prozent an. Gleichzeitig soll der Zuwachs bei den Beschäftigten bei 2,5 Prozent liegen. Kurz: Die Unternehmen blicken in der Mehrzahl positiv nach vorn. (mz)