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Mehr Platz und Licht im Ameos-Krankenhaus  Mehr Platz und Licht im Ameos-Krankenhaus : Neue Endoskopie kostet 1,7 Millionen Euro

Von Kerstin Beier 26.05.2017, 07:09
Cindy Walther mit einem Endoskop am Funktionsturm, hier noch in den alten Räumen.
Cindy Walther mit einem Endoskop am Funktionsturm, hier noch in den alten Räumen. Frank Gehrmann

Aschersleben - Im Aschersleber Krankenhaus wird derzeit eine neue Endoskopie gebaut. Sie findet ihren Platz genau dort, wo bis vor ein paar Jahren noch für Patienten und Personal gekocht wurde.

Doch seit die Versorgung für alle Ameos-Klinika vor etwa drei Jahren nach Haldensleben ausgelagert wurde, steht die große ehemalige Küche im Untergeschoss des Krankenhauses in Aschersleben leer.

Endoskopie soll von verschiedenen Experten genutzt werden 

Nun wird hier eine zentrale Endoskopie für verschiedene medizinische Fachgebiete entstehen. Die neue Einrichtung soll von den Internisten, aber auch für urologische und pneumologische Untersuchungen und Eingriffe genutzt werden.

Ameos investiert für die zentrale Endoskopie eine Summe von rund 1,7 Millionen Euro. Darin enthalten sind neben den Kosten für die Bauarbeiten auch Mobiliar, Geräte und zum Beispiel sogenannte „Waschmaschinen“ für die Endoskope.

Warum dieser Aufwand?

Der amtierende Krankenhausdirektor Sebastian Lehotzki verweist auf etwa 1200 Untersuchungen im Jahr. „Wir arbeiten für den stationären Bedarf, aber auch für ambulante Kollegen“, sagt er und sieht zwei wesentliche Vorteile, die mit dem Umzug ins neue Quartier verbunden sind.

Zum einen arbeiten Ärzte und Schwestern momentan in nicht mehr zeitgemäßen, recht beengten Räumen ohne Fenster. Zum anderen sind die Möglichkeiten für die Aufbereitung der Geräte im Haus verstreut.

Konzentration an einer Stelle

Das ändert sich mit der Investition. Die Bronchoskopie und zwei Endoskopieräume sowie die Aufbereitung werden an einer Stelle konzentriert.

Ein geplanter Durchgang zum benachbarten Herzkatheterlabor macht es möglich, Sozialräume künftig gemeinsam zu nutzen und „Ver- und Entsorgungsräume zu verheiraten“, wie Lehotzki es ausdrückt. Zudem werde das Arbeiten angenehmer, weil Tageslicht in die Räume fällt.

An den alten Zustand erinnert nichts mehr

Die ehemalige Küche ist als solche inzwischen nicht mehr zu erkennen. Alles, was bis vor kurzem noch daran erinnerte, ist ausgebaut. Vor etwas sechs Wochen haben Abbrucharbeiten begonnen, für die keine Baugenehmigung erforderlich war. Nun sollen noch Durchbrüche zum Herzkatheterlabor, für einen zweiten Fluchtweg und für die Anmeldung folgen.

Es werden Zwischenwände eingezogen, um zum Beispiel Umkleidekabinen abzutrennen. Noch ist ein wenig Phantasie nötig, sich die fertige Einrichtung vorzustellen. Bis zum 1. Januar soll sie aber fertig und vollständig in Betrieb sein, umreißt Lehotzki den Zeitplan.

Bis dahin wird sich das Spektrum übrigens auch erweitert haben, denn zum 1. Juli wird laut Lehotzki eine Pneumologie in Aschersleben angesiedelt.

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Endoskopie ist auch bekannt als Spiegelung von Organen. Dabei führt der Arzt eine Sonde samt Optik und mitunter auch Instrumenten wie kleinen Zangen oder Fräsen in eine Körperhöhle ein, was zum Beispiel eine Lungen-, Darm-, Magen- oder Bauchspiegelung ermöglicht. Die Optik an der Spitze sind meist hochwertige Miniaturkameras, die das Bild auf einen Monitor übertragen.

Die Endoskopie dient nicht allein der Diagnostik, gegebenenfalls können die Ärzte gleichzeitig auch Eingriffe vornehmen. (mz)

Sebastian Lehotzki erklärt, wie die Bauarbeiten weitergehen.
Sebastian Lehotzki erklärt, wie die Bauarbeiten weitergehen.