US-Kinostar US-Kinostar: Hanks in «Hütte»
Halle (Saale)/MZ. - Da soll noch mal jemand sagen, die deutsche Filmförderung wäre rausgeworfenes Geld: Selbst wenn man die enormen Zuschüsse in Hollywood gelegentlich als "Stupid German Money" belächelt, das sich die Studios mit relativ geringem Aufwand sichern können, sind die Millionen offensichtlich gut angelegt. Nicht nur Sachsen-Anhalt diskutiert dieser Tage über einen Landesslogan, der auf Helen Mirrens Verhörer "Sexy-Anhalt" bei den Dreharbeiten zu "Ein russischer Sommer" zurückgeht. Auch in Brandenburg hat man jetzt einen Star als Botschafter für eine im Verborgenen blühende Schönheit entdeckt: Tom Hanks schwärmt öffentlich für Eisenhüttenstadt.
Zwar hat sich Forrest Gump bisher noch keinen Zweitwohnsitz in den Neubauten von einst gesichert, die das Erscheinungsbild der 1950 als Stalinstadt gegründeten Siedlung prägen. Aber immerhin ist er am Rande der Dreharbeiten zu "Der Wolkenatlas" nach Eisenhüttenstadt gereist, um sich von einer Stadtführerin und der Frau "Börgermeister" die sozialistische Modellstadt zeigen zu lassen. Nach seiner Heimkehr berichtete er in der Talkshow von David Letterman über seine Expedition - und zeigte den staunenden Zuschauern Fotos von so seltsamen Artefakten wie Spielstraßenschildern und Kaufhallen.
Ob "Iron Hut City" nun freilich zur Kulisse für einen Tom-Hanks-Film wird, bleibt abzuwarten. Die Biografie von Dean Reed, deren Rechte er sich vor ein paar Jahren gesichert hat, passt leider nicht wirklich nach Eisenhüttenstadt. Aber vielleicht lässt ja Dan Brown seinen Kryptologen Robert Langdon demnächst nach dem "Josef-Stalin-Code" suchen. Dann würde sich die von ihren Einwohnern liebevoll "Hütte" genannte Kommune anbieten.