Teppich-Schau Domotex Hannover Teppich-Schau Domotex Hannover: Heimische Firmen am Markt gut in Tritt

Hannover/MZ. - 2003 wurde in Deutschland weniger Teppichboden und Parkett als in den Jahren zuvor verkauft. Dennoch ist die Stimmung auf der weltgrößten Fachmesse Domotex, auf der seit Sonnabend bis Dienstag in Hannover 1150 Aussteller aus 59 Ländern Teppiche und Bodenbeläge präsentieren, gut. Auch die beiden Aussteller aus Sachsen-Anhalt sind davon überzeugt, dass 2004 wieder mehr Geld für Inneneinrichtungen ausgeben wird. Sie haben am Markt Tritt gefasst.
"Ich bin verhalten optimistisch", sagt Manfred Kopf, Geschäftsführer der Debolon Dessauer Bodenbeläge GmbH & Co. KG. Dabei setzt er vor allem auf den Export. "Unsere Quote liegt bei 15 Prozent, muss aber noch wachsen", so der Manager. Der deutsche Markt sei dagegen stagnierend - die Debolon-Beläge kommen vor allem in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Krankenhäusern, Verwaltungen, Kindergärten sowie bei großen Wohnungsbaugesellschaften zum Einsatz. "Zuwachs gibt es dort derzeit bei Altenheimen, wenn man Beläge mit geringem Pflegeaufwand anbieten kann", sagt Kopf, Chef von 75 Mitarbeitern. Den andauernden Preisverfall will er nicht mitmachen. "Wir unterhalten uns über unser Produkt, nicht über den Preis. Es gibt in letzter Zeit eine kleine Wende hin zu Qualität, das ist eine erfreuliche Entwicklung."
"Die Messe hat für uns gut begonnen und wir sind mit der wirtschaftlichen Lage durchaus zufrieden", meint Falk-Martin Frantzen, Verkaufsleiter Sport bei der Gummiwerke Kraiburg Relastec GmbH aus Salzwedel. Dort sind 86 Mitarbeiter u. a. mit der Produktion von Sportböden und Materialien zur Trittschalldämmung für Parkettböden beschäftigt. "Es gibt einen Zuwachs bei Fitness-Studios, und der Markt für Trittschalldämmung wächst auch insgesamt", so Frantzen. Der Umsatz solle 2004 mindestens um zehn Prozent wachsen. "Die Menschen werden immer sensibler für Geräusche in ihrer Wohnung. Um die zu vermeiden, sind sie auch bereit, etwas mehr Geld für gute Qualität auszugeben."
Kraiburg und Debolon verkaufen nur über den Fachhandel und nicht über Baumärkte. Wegen der harten Lieferbedingungen und der niedrigen Gewinnspannen halten das viele Domotex-Aussteller ebenso. Dabei haben die Baumärkte ihre wichtige Stellung als Absatzmarkt weiter ausgebaut: war 2001 erstmals seit zehn Jahren ein Umsatzminus zu verzeichnen, geben Hobby-Handwerker inzwischen wieder mehr Geld u. a. auch für Bodenbeläge aus Baumärkten aus. In den ersten drei Quartalen des vorigen Jahres stieg der Gesamtumsatz der Baumärkte um 3,5 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro.