Private Zusatzversicherungen Private Zusatzversicherungen: Kassen, Kosten, Konditionen

Halle/MZ. - Seit Januar bieten die gesetzlichen Krankenkassen ihren Mitgliedern die Möglichkeit, private Zusatzversicherungen abzuschließen. Damit können Leistungen, die im Katalog der Kassen nicht oder nicht mehr aufgeführt sind, abgesichert werden. Die MZ hat verschiedene Angebote verglichen.
Die AOK Sachsen-Anhalt, die Barmer Ersatzkasse, die Innungskrankenkasse (IKK), die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) und die Techniker Krankenkasse haben verschiedene Leistungen zu Paketen geschnürt. Im Großen und Ganzen sind sich die Angebote ähnlich. Unterschiede gibt es aber im Detail. Auch ein Preisvergleich lohnt sich.
Bei allen fünf Kassen gibt es Angebote für den stationären Bereich. Wer es wünscht, kann sich eine Chefarztbehandlung oder ein Ein- bzw. Zweibettzimmer im Krankenhaus sichern. Gefragter sind allerdings Zusatzversicherungen für Sehhilfen, Zahnersatz oder der Krankenversicherungsschutz bei Auslandsreisen. Angeboten wird aber auch die teilweise oder vollständige Kostenerstattung für Medikamente, für Hilfs- und Heilmittel, den Aufenthalt im Krankenhaus, für den Besuch beim Heilpraktiker und anderes.
Es gibt Grundpakete, Komfortpakete, Premiumpakete. Sie bauen aufeinander auf, unterscheiden sich mitunter nur im Umfang der Absicherung. So gibt es beispielsweise bei der AOK ein Paket, bei dem unter anderem 25Prozent der Kosten für Zahnersatz erstattet werden. Bei einem anderen sind es 50 Prozent. Welches der Versicherte wählt, hängt davon ab, in welchem Umfang er Vorsorge treffen will und, etwa aus finanziellen Erwägungen heraus, auch treffen kann.
Einzig die Barmer Ersatzkasse bietet - neben einigen Paketen - ihren Mitgliedern einen separaten Zahn-Zusatzschutz. Dieser wird einzeln und nicht in Kombination mit anderen Leistungen abgeschlossen. Der Monatsbeitrag dafür beträgt für Frauen 8,43 Euro, für Männer 6,42 Euro - unabhängig vom Alter.
Das Alter des Versicherten spielt ansonsten schon eine Rolle. Es gilt: Je früher eine Zusatzversicherung abgeschlossen wird, desto günstiger ist der Beitrag.
Beispielsweise werden dem Versicherten, der bei der Techniker Krankenkasse (TK) den Tarif Praxis "Extra" wählt, ein Teil der Kosten für Zahnersatz, Sehhilfen, den Heilpraktiker, die stationäre Heilbehandlung sowie den Krankheitsfall im Ausland erstattet. Eine 20-jährige Frau bezahlt dafür monatlich 11,03 Euro, ein 20-jähriger Mann 6,19 Euro. Eine 40-jährige Frau bezahlt 16,82 Euro, ein Mann 10,37 Euro. Bei einer 60-jährigen Frau sind es bereits 19,31 und bei einem 60-jährigen Mann 12,83 Euro. Wesentlich höher sind bei allen Kassen die Tarife im stationären Bereich. Wer als Frau bei der TK auf Chefarztbehandlung und ähnliches setzt, muss monatlich bis zu 85,88 Euro hinlegen. Bei Männern sind es bis zu 97,55 Euro.
Die Kassen verzichten auf eine aufwändige Gesundheitsprüfung. Die Interessenten müssen lediglich Gesundheitsfragen beantworten. Die sind von Kasse zu Kasse unterschiedlich umfangreich. Bei der AOK beispielsweise sind es je nach Versicherung zwischen zwei und elf. Sie betreffen bei den stationären Tarifen (Chefarztbehandlung u. ä.) Größe und Gewicht. Gefragt wird unter anderem auch, ob eine HIV-Infektion vorliegt, ob eine ambulante oder stationäre Behandlung geplant oder angeraten ist.