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Irak Irak: Saddams «Video-Filmer» sind gefasst

09.01.2007, 15:37

Bagdad/dpa. - Ein Sprecher des irakischen Verteidigungsministeriums sagteam Dienstag, bei der gemeinsamen Operation in der berüchtigten Haifa-Straße seien zudem 21 Verdächtige festgenommen worden, daruntersieben Syrer. Die US-Armee setzte Hubschrauber und Kampfflugzeugeein.

Angehörige einer privat organisierten Bürgerwehr schlugen in West-Bagdad einen Angriff bewaffneter Extremisten zurück. DerFernsehsender Al-Irakija berichtete, bei dem Schusswechsel seien achtAngreifer getötet und zehn weitere Extremisten verletzt worden.

Die irakische Regierung erklärte unterdessen, sie habe nunermittelt, wer die Hinrichtung von Ex-Machthaber Saddam Hussein miteiner Handy-Kamera gefilmt hatte. Regierungssprecher Ali al-Dabbaghsagte, der Verdächtige sei bereits den Justizbehörden übergebenworden. Nach der Hinrichtung vom 30. Dezember war zunächst einWachmann festgenommen worden. Unter Verdacht geriet auch dernationale Sicherheitsberater Muwaffak al-Rubai. Die Veröffentlichungdes Hinrichtungs-Videos und die Beschimpfung des früheren Diktatorsdurch seine Henker hatten international für Empörung gesorgt.

Der Regierungssprecher sagte: «Die irakische Regierung hat denirakischen Richtern die Person übergeben, die die Vollstreckung desTodesurteils gegen Saddam Hussein mit dem Mobiltelefon gefilmt hat.»Außerdem lehne die Regierung das Verhalten der beiden Iraker ab, diewährend der Hinrichtung laut den Namen des radikalen Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr gerufen hatten. Das von mehrerenFernsehsendern und auf Internet-Seiten veröffentlichte Video zeigt,wie Saddam in den letzten Minuten seines Lebens von den Bewachernbeschimpft wird und wie sie ihrer Freude Ausdruck verleihen, als ertot am Galgen hängt.

Der stellvertretende irakische Generalstaatsanwalt Munkid al-Farunhatte vier Tage nach der Hinrichtung erklärt, die Video-Aufnahme seinicht heimlich entstanden und auch nicht illegal. Ungesetzlich seilediglich die kommerzielle Verbreitung der Aufnahme, die vor allem inden Schiiten-Vierteln von Bagdad zum Verkaufsschlager wurde.