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Auf Islamkonferenz Auf Islamkonferenz: Seehofer lässt Muslimen Schweine-Blutwurst servieren

30.11.2018, 14:15
Horst Seehofer ließ zur Islamkonferenz Blutwurst servieren.
Horst Seehofer ließ zur Islamkonferenz Blutwurst servieren. Imago-Collage

Im Rahmen der Deutschen Islamkonferenz (DIK) in Berlin hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) seine Auffassung bekräftigt, dass Muslime zu Deutschland gehören. Zur Eröffnung der Tagung am Mittwoch sagte er, Muslime hätten „selbstverständlich die gleichen Rechte und Pflichten wie alle Bürger dieses Landes“.

Eine Konferenz voller Harmonie und ohne Reibereien? Nicht ganz, denn ein Reporter des WDR twitterte über das Wurst-Fettnäpfchen Seehofers. Der Innenminister bot am Buffet ausgerechnet Blutwurst an. Die essen Muslime gleich aus zwei Gründen nicht: Zum einen verzehren Muslime kein Schweinefleisch, zum anderen ist es ihnen verboten, Blutiges zu essen. 

Innenministerium steht zur Blutwurst

Gegenüber „Bento“ sagte eine Sprecherin des Innenministeriums zum Blutwurst-Fauxpas: „Wir wollten niemanden provozieren, sollten sich einzelne Personen durch die Auswahl in ihren religiösen Gefühlen gekränkt gesehen haben, bedauern wir das."

Die Auswahl der Speisen sei nach der „religiös-pluralen Zusammensetzung“ der Konferenz getroffen worden. Die etwa 240 Teilnehmer der Konferenz seien zwar vorwiegend muslimischen Glaubens, aber eben nicht alle. Insgesamt seien 13 Speisen halal oder vegetarisch gewesen.

Seehofer wirbt auf Deutscher Islamkonferenz für Respekt und Toleranz

Auf der Konferenz warb der Innenminister für einen „ehrlichen, offenen, von Respekt und Toleranz getragenen Dialog“. Eine zentrale Frage sei für ihn, wie ein Islam in Deutschland gefördert werden könne, der die Werte der hiesigen Gesellschaft teile und ihre Lebensweisen achte - „einen Islam in, aus und für Deutschland“. Seehofer erklärte auch das Ziel, den muslimischen Glauben mit der in Deutschland gewachsenen Kultur in Einklang zu bringen, könne „noch viel verbessert“ werden. Vielleicht fängt für Seehofer das alles mit der Blutwurst an. (mz/afp)