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Anschlag auf Synagoge Anschlag auf Synagoge: Molotow-Cocktail zerschellte auf dem Rasen

29.04.2002, 10:55
Nach einem Brandanschlag am Sonntagabend aufeine Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg gibt es bisher keine Hinweise auf den oder die Täter. Es habe sich niemand zu der Tat bekannt, sagte ein Polizeisprecher. Unbekannte hatten einenMolotow-Cocktail auf das Gelände geworfen. Sicherheitskräfte konnten den Brandsatz rechtzeitig löschen.
Nach einem Brandanschlag am Sonntagabend aufeine Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg gibt es bisher keine Hinweise auf den oder die Täter. Es habe sich niemand zu der Tat bekannt, sagte ein Polizeisprecher. Unbekannte hatten einenMolotow-Cocktail auf das Gelände geworfen. Sicherheitskräfte konnten den Brandsatz rechtzeitig löschen. dpa

Berlin/dpa. - Der Angriff stehe in einer Reihe mit jüngsten Angriffen auf zweiorthodoxe Juden am Kurfürstendamm und auf zwei Frauen, die einenDavidstern trugen, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde,Alexander Brenner. Die Gemeinde sei erschüttert.

Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz der Polizeihat die Ermittlungen übernommen. Unbekannte hatten gegen 21.35 Uhreine Flasche mit brennbarer Flüssigkeit und einer brennenden Luntevon einem Nachbargrundstück in Richtung der Synagoge geworfen.

Der Molotow-Cocktail zerschellte auf dem Rasen des Synagogen-Geländes. Brenner erklärte, Sicherheitskräfte hätten durch ihrrechtzeitiges Eingreifen größeren Schaden verhindert. Der Brandsatzkonnte gelöscht werden.

Die Landesvorsitzende der Grünen, Regina Michalik, sagte, auchnoch so umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen könnten nicht alleGewaltanschläge verhindern. Ein Schutz sei vielmehr ein Klima vonVerständnis, Toleranz und gegenseitigem Respekt. Daran müssten alleBerliner, gesellschaftlichen Gruppen, Parteien und Verbände arbeiten.

Es war bereits der zweite Angriff auf die Synagoge innerhalb vonanderthalb Jahren. Unbekannte hatten in der Nacht zum 6. Oktober 2000Pflastersteine auf das Gebäude geschleudert. Zwei Fensterscheiben imEingangsbereich waren damals zerstört worden.

Die Synagoge am Fraenkelufer 10-16 war 1913 bis 1916 erbautworden. Sie bot ursprünglich Platz für bis zu 2000 Besucher. Heutebesteht nur noch der Seitenflügel des im neoklassistizischen Stilerrichteten Gebäudes.