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Lehrstellen Lehrstellen: Gute Chancen für künftige Azubis in Sachsen-Anhalt

Von Klaus-Peter Voigt 25.08.2012, 08:33

Magdeburg/dapd. - Für das neue Ausbildungsjahr gibt es in Sachsen-Anhalt noch ausreichend Lehrstellen. Allein die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern im Land haben knapp 670 freie Plätze in ihren Lehrstellenbörsen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dapd ergab. Das entspricht annähernd den Zahlen des vergangenen Jahres.

Ende Juli hatte die Arbeitsagentur die Zahl der unversorgten Bewerber auf 4.100 beziffert. In etwa dieser Größenordnung lag zu diesem Zeitpunkt auch die Zahl der offenen Ausbildungsstellen.

Nach Einschätzung der Kammern werden insbesondere Bewerber für die Hotel- und Gaststättenbranche gesucht, aber auch für kaufmännische Berufe, Spezialisten für die Lagerwirtschaft sowie als Mechatroniker. Auch Fleischer, Metallbauer oder Friseure hätten Nachwuchsprobleme.

Rein statistisch könne in diesem Jahr jeder Bewerber eine Lehrstelle erhalten, sagte der Leiter des Bereichs Ausbildung der IHK Halle-Dessau, Björn Bosse. Dies sei aber ein Wunschtraum. Zum einen brächten die Jugendlichen nicht immer die nötige Flexibilität auf, um sich für einen anderen als ihren Wunschberuf zu entscheiden.

Ihnen fehlten zudem Kenntnisse über andere Ausbildungsmöglichkeiten. Dort, wo eine solche Orientierung fehle, gebe es Angebote für eine Einstiegsqualifizierung, die zwischen sechs und zwölf Monaten dauert. Über Praktika erhielten die Teilnehmer Einblicke in unterschiedliche Arbeitsfelder.

Zwtl.: Berufsschulen erreichen notwendige Klassenstärken nicht

Der Geschäftsführer Berufsausbildung der IHK Magdeburg, Klaus Dalichow, nannte es ein „riesiges Hindernis“ für den Abschluss von Ausbildungsverträgen, dass in Berufsschulen oft die notwendigen Klassenstärken nicht mehr erreicht würden. Das führe zur Konzentration der Angebote teilweise an Orten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur aufwendig und zeitraubend zu erreichen seien. Schulwege von bis zu zwei Stunden und mehr gehörten durchaus schon zur Normalität.

Für den Präsidenten der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf, sind nach wie vor Doppelbewerbungen der Jugendlichen auf mehrere Lehrstellen oder zum Studium ein Ärgernis. Unternehmer beklagten, dass Ausbildungsverträge in solchen Fällen nicht oder zu spät gekündigt würden. Das blockiere Ausbildungsplätze und verursache hohe Kosten. Oftmals gelinge es dann nicht mehr, neue Bewerber zu finden, beklagt auch die Sprecherin der Magdeburger Handwerkskammer, Anja Gildemeister.