Halberstädter Würstchen Halberstädter Würstchen: Halko-Chef: Steuerpolitik ist Unternehmensbremse

Halberstadt/ddp. - Die Halberstädter Würstchen- und Konservenfabrik GmbH (Halko) steht angesichts des bevorstehenden Generationswechsels in der Eigentümerfamilie vor großen Risiken. Dem Unternehmen würden gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten durch die fälligen Erbschaftssteuern Millionen-Beträge entzogen, sagte Firmeninhaber Ulrich Nitsch am Mittwoch in Halberstadt der Nachrichtenagentur ddp. Die jährlich komplizierter werdende Steuerpolitik sei eine «Katastrophe» und berge für die Unternehmen zahlreiche Risiken.
«Wegen der Erbschaftsfalle und der ständig neuen Hiobsbotschaften kann man es seinen Kindern bald nicht zumuten, solche Risiko-Unternehmen zu übernehmen», sagte Nitsch. Die jüngste Diskussion um die Ausbildungsabgabe sei kontraproduktiv und mache die betriebliche Ausbildung noch unattraktiver. Auch die Ökosteuer habe zu deutlichen Kostenbelastungen geführt. Wenn die Politik in Berlin jetzt keinen Startschuss gebe, werde die Konjunktur in Deutschland nicht anspringen.
Der Halko-Umsatz bleibe angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage schwierig, weil die Kunden sich bei Markenartikeln zurückhielten, sagte Nitsch. Die Erträge könnten am Jahresende auf Vorjahresniveau liegen. Damit seien auch die 300 Arbeitsplätze zu halten. Ziel bleibe der Ausbau der Exportlieferungen, vor allem nach Spanien sowie in die EU-Beitrittsstaaten. Bisher sei das übliche Weihnachtsgeschäft jedoch noch nicht angesprungen.